Pressemitteilung | Deutscher Bundesjugendring (DBJR)

Bundesjugendring feiert Jubiläum: Gelebte Demokratie seit 75 Jahren

(Berlin) - Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) feiert sein 75-jähriges Bestehen unter dem Motto "Gelebte Demokratie seit 75 Jahren". Der Festakt am 25. Oktober in der ver.di Bundesverwaltung in Berlin würdigte die jahrzehntelange Arbeit der Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände und Jugendringe. Seit 75 Jahren setzt sich der Bundesjugendring für eine Jugendpolitik ein, die junge Menschen wahrnimmt, ihnen selbstbestimmtes Handeln und Aufwachsen ermöglicht, Freiräume einräumt und sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützt - für eine gerechte Teilhabe an der Gesellschaft.

"Jugendverbände sind Werkstätten der Demokratie - Orte, an denen junge Menschen Verantwortung übernehmen, sich engagieren und Demokratie lernen - nicht in der Theorie, sondern in der Praxis, jeden Tag", betonte Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings, in der Eröffnungsrede.

Der DBJR wurde 1949 in seiner Gründungsversammlung vom 1. bis 3. Oktober in Altenberg gegründet. Als erster Vorsitzender wurde Josef Rommerskirchen (BDKJ) gewählt, sein Stellvertreter wurde Erich Lindstaedt (SJD-Die Falken).

Daniela Broda, Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings, betont: "Im Oktober 1949 wurde der DBJR in einer Zeit gegründet, die geprägt war von Umbruch und Wiederaufbau in Deutschland. Junge Menschen wollten damals nicht nur zusehen, sie wollten mitgestalten. In dieser Zeit wurde der DBJR gegründet, um jungen Menschen eine Stimme zu geben - eine Stimme, die nicht nur gehört, sondern auch ernst genommen wird. Heute feiern wir 75 Jahre Deutscher Bundesjugendring und so wie damals, setzen wir uns auch heute in herausfordernden Zeiten dafür ein, dass junge Menschen selbst bestimmen, wie ihre Gegenwart und Zukunft aussieht."

Im Jahr 1987 wurde mit Gertrud Casel (BDKJ) die erste weibliche Vorsitzende gewählt, die dem Bundesjugendring herzlich zum 75 jährigen Jubiläum gratulierte: "Ich wünsche dem Bundesjugendring starke Frauen, die andere ermutigen, auch in diesen Zeiten gesellschaftlicher Rückentwicklung weiter für Geschlechtergerechtigkeit einzustehen. Ich wünsche, dass dieses hervorragende Trainingsfeld in Sachen Demokratie, das anstrengende, manchmal erschöpfende, aber auch inspirierende Ringen um gemeinsam tragbare Lösungen, endlich auch von Politik, Parteien, gesellschaftlichen Kräften anerkannt und gefördert wird und ich wünsche ein schönes Jubiläum: feiert selbstbewusst den Beitrag von Jugendverbänden und Jugendringarbeit für Gerechtigkeit und Frieden, hier und weltweit!"

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte die Arbeit des Bundesjugendrings in seinem Grußwort: "In (...) 75 Jahren hat der Deutsche Bundesjugendring eine Menge erreicht. Er mischt sich ein in die politische Debatte, verschafft Kindern und Jugendlichen in unserem Land Gehör und legt sich für deren Anliegen und Forderungen ordentlich ins Zeug. Was für eine wichtige, was für eine wertvolle Arbeit. Sie ist und bleibt entscheidend, auch nach so vielen Jahren, sogar gerade heute. Denn wir leben ja in einer Zeit in der uns Krisen und Umbrüche herausfordern und Kinder und Jugendliche spüren das. Sie machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen ihre Interessen und Bedürfnisse formulieren können und damit auch gehört werden, in allen Bereichen die sie betreffen und auf allen politischen Ebenen. Der Bundesjugendring macht sich genau dafür stark und er setzt dabei auf die Kraft des gemeinsamen Handelns."

In weiteren Grußworten lobten Anja Stahmann, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und Sylvia Bühler, Vorstandsmitglied von ver.di die Arbeit des DBJR für junge Menschen in Deutschland und die konstruktive Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.

Prof. Dr. Susanne Baer, beleuchtete in ihrem Impulsvortrag "Jugendverbände als Werkstätten der Demokratie", wie wichtig die Jugendverbände als Räume für demokratisches Lernen und Handeln sind. Sie erklärte, dass die Jugendverbände als Orte fungieren, an denen junge Menschen politische Teilhabe nicht nur theoretisch lernen, sondern sie direkt und aktiv leben können.

Die internationalen Gäste aus sechs Partnerjugendringen betonten die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendring, insbesondere in der aktuellen Zeit in der Jugendringstrukturen weltweit, aber insbesondere in Staaten mit rechtsextremen und autoritären Regierungen massiv unter Druck stehen.

Anlässlich des Jubiläums präsentierten die Vorsitzenden abschließend die Jubiläumswebsite 75jahre.dbjr.de, die einen detaillierten Einblick in die Geschichte des Bundesjugendrings gibt. Einen Schwerpunkt legten Daniela Broda und Wendelin Haag in der Vorstellung auf die Themen Geschlechtergerechtigkeit und welchen Einfluss der Ost-West Konflikt, die Deutsche Teilung und spätere Wiedervereinigung auf die Jugendverbände und den Bundesjugendring hatte und hat.

Zum Abschluss ihrer Rede betonte Daniela Broda: "Jugendverbände werden auch in Zukunft Orte sein, an denen Demokratie gelebt wird - in kleinen und großen Entscheidungen, in Projekten und Kampagnen, in der Zusammenarbeit mit anderen und im Eintreten für eine gerechte, friedliche und nachhaltige Welt," Wendelin Haag ergänzte: "Die kommenden Herausforderungen werden nicht kleiner, aber gemeinsam, in dem Geist der gelebten Demokratie, werden wir sie meistern. Gemeinsam werden wir weiterhin unsere Stimmen erheben - für junge Menschen und für Demokratie."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bundesjugendring, Matthias Starz, Referent Medien & Kommunikation, Mühlendamm 3, 10178 Berlin, Telefon: 030 40040-400, Fax: 030 40040-422

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