Bundeshaushalt: Kürzungen in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit gefährden die Integration
(Stuttgart) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg warnt vor Einsparmaßnahmen in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit. Diese gingen auf Kosten einer erfolgreichen Integration von Geflüchteten in unserem Land und gefährdeten den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Grund sind die im aktuellen Entwurf zum Bundeshaushalt 2025 vorgesehenen starken Kürzungen in den Bundesförderprogrammen für die Betreuung und Beratung von Migrant*innen und Geflüchteten. Bei den Psychosozialen Zentren (PSZ) sollen im Vergleich zum laufenden Jahr die Mittel fast um die Hälfte auf rund 7 Millionen Euro gekürzt werden. Für die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) sind nur 77,5 Millionen Euro und für die Asylverfahrensberatung (AVB) 25 Millionen statt der geplanten 40 Millionen Euro vorgesehen. Der Verband fordert eine gesicherte, auskömmliche Finanzierung zum Erhalt der bestehenden Angebote in der Integrationsarbeit. Anlass ist die Aktionswoche für die bundesgeförderten Programme MBE, AVB und PSZ vom 16. - 20.09.2024.
"Es darf im Bundeshaushalt 2025 keine Mittelkürzungen in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit geben, um eine umfängliche Versorgung, Beratung und Unterstützung für Geflüchtete nicht zu gefährden. Ohne psychische Hilfen bei Traumatisierungen, eine umfängliche Begleitung im Asylverfahren und der Migrationsberatung sowie ohne flächendeckende Sprachkurse ist eine schnelle und erfolgreiche Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt nicht möglich. Deshalb muss der Bund in die Zuwanderung investieren", sagt Nathalie Wollmann, Referentin für Migration, Vielfalt und Demokratie beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Eine Sicherung der Angebote in der Integrationsarbeit erfordere eine auskömmliche und langfristige Finanzierung. Hier seien neben der Bundesförderung auch Landesmittel erforderlich, um Trägerorganisationen bei der Finanzierung des Eigenanteils zu entlasten. "Statt nur auf Abschottung und Begrenzung in der Flüchtlings- und Migrationspolitik zu setzen, müssen wir stärker das Potenzial von den Menschen berücksichtigen, die sich bereits in unserem Land befinden", so Wollmann.
Hintergrundinformationen:
Aktionswoche für die bundesgeförderten Programme im Bereich Integration und Flucht: Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE), Jugendmigrationsdienste (JMD), Asylverfahrensberatung (AVB), Psychosoziale Zentren (PSZ) vom 16. bis 20. September 2024
Ziel der Aktionswoche ist es, über die Leistungen der Migrationsfachdienste zu informieren, ihre gesellschaftspolitische Relevanz und ihren Beitrag in Netzwerken des Gemeinwesens aufzuzeigen, sowie auf die Notwendigkeit einer finanziell bedarfsgerechten Ausstattung hinzuweisen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Hina Marquart, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hauptstr. 28, 70563 Stuttgart
Telefon: (0711) 2155-0, Fax: (0711) 2155-215
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