Pressemitteilung | k.A.

Bundesgesundheitsministerium rechnet falsch / Deutsche BKK kritisiert verwirrende Zahlen zum Zahnersatz

(Essen) - Die Vorstellungen des Bundesgesundheitsministeriums zu den Kosten der künftigen Zahnersatzversicherung stiften neue Verwirrung. "Entweder hat das Ministerium falsch gerechnet oder Ulla Schmidt strebt eine paritätische Finanzierung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bei der Zahnersatzversicherung an", sagte Ralf Sjuts, Vorstandsvorsitzender von Deutschlands größter Betriebskrankenkasse, der Deutschen BKK.

Schmidt hatte angekündigt, der Maximalbeitrag liege bei 6,98 EUR, bzw. mache maximal 0,4 Beitragssatzpunkte aus. Bei diesem Satz läge der Monatsbeitrag an der Beitragsbemessungsgrenze ( 3487,50 EUR ) aber bei 13,96 EUR. "Die rund Sieben Euro für den Versicherten werden also nur fällig, wenn der Arbeitgeber die andere Hälfte bezahlt. Damit gäbe die Regierung die Position auf, die Lohnnebenkosten weiter zu reduzieren."

Schmidt müsse ihre Position präzisieren, fordert Sjuts. Neben der Beitragshöhe stehe nach wie vor die Rolle der privaten Krankenversicherung in Frage. Unklar sei, ob die privaten Versicherer Vollpolicen anbieten können, die befreiende Wirkung für gesetzlich Krankenversicherte haben, die dann ihren Zahnersatz ein Leben lang privat abwickeln müssen.

"Wir brauchen endlich Klarheit bei dieser Reform und dazu gehört Berechenbarkeit der Politik. Der Zahnersatz hat sich längst zu einem Systemstreit zwischen den Verfechtern von Prämien- oder Umlagesystem entwickelt. Die Verbraucher wollen aber endlich Klarheit", so Sjuts.

Sjuts kritisierte auch das Vorgehen auf Seiten der Sozialversicherungsträger, etwa den Beitragseinzug für Zahnersatz bei den Rentnern. Es sei ein instrumenteller Streit, wenn die Rentenversicherungsträger behaupten, sie könnten keine elektronische Buchungsanpassung für einen Pauschalbetrag vornehmen und die Spitzenverbände der GKV mit dadurch ausgelösten 250 Millionen Euro Mehrkosten bei der Beitragserhebung argumentierten. "In der Gemächlichkeit beim Umgang mit diesen Herausforderungen liegt das eigentliche Problem. Jedes Argument lässt sich trefflich von Freund und Feind drehen und wenden und verlängert den Stillstand auf den wichtigsten Reformfeldern."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (Bundesgebiet) Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: 0201/179-01, Telefax: 0201/179-1000

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