Pressemitteilung | Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. (BZÄK)

Bundesgesundheitsministerin widerspricht sich selbst

(Berlin) - Das Chaos ist vorprogrammiert – die Ministerin widerspricht sich mit ihren jetzt täglich neuen Vorschlägen mehr und mehr selbst“ – so der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, nach der Rede der Bundesgesundheitsministerin vor der Friedrich–Ebert–Stiftung am 05. Dezember. „Wenn Frau Schmidt mit dem Konzept der Grund- und Wahlleistungen eine Zwei-Klassen-Medizin am Horizont heraufziehen sieht, übersieht sie, daß wir heute vielfach schon eine Mehrklassen-Medizin haben – mit Leistungsbegrenzungen, Einschränkungen durch Budgets, Arzneimittelausgrenzungen; nicht zuletzt im Prothetikbereich erhält derjenige, der sich für eine teure Behandlung entscheidet, aufgrund der prozentualen Kassenbeteiligung mehr aus dem angeblich solidarischen System, als derjenige, der sich eine aufwendige Behandlung von vornherein nicht leisten kann.“

Es sei zudem wenig konsequent, so Dr. Weitkamp weiter, wenn die Ministerin in derselben Rede anrege, die Gesetzliche Krankenversicherung, die ja - so Frau Schmidt - nur das „medizinisch Notwendige“ finanzieren könne, solle durch Kooperation mit privaten Versicherungen attraktiver werden. Wer sich im übrigen von einem elektronischen Medium wie dem „Patientenpaߓ ein Allheilmittel für Einsparungen und Tranparenz verspreche, verkenne, daß eine sorgfältige Anamnese dadurch genausowenig ersetzt werde, wie der gewaltige Aufwand für Einführung und ständige Wartung mit minimalen Kosten zu leisten sei – unter dem zusätzlichen Risiko des Mißbrauchs von intimsten, persönlichen Daten. Dr. Weitkamp begrüßte andererseits die Absicht der Ministerin, noch mehr Anreize zugunsten präventiver Maßnahmen zu schaffen: „Prävention für alle Altersgruppen ist ein Konzept, für das wir Zahnärzte uns seit langem stark machen“. Die Bundeszahnärztekammer unterstütze auch die Ministervorschläge zur regelmäßigen Fortbildung, solange diese nicht zu einem staatlichen kontrollierten System der Zwangsfortbildung führten, das nur kontraproduktiv sein könne.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. Chaussestr. 13 10115 Berlin Telefon: 030/400050 Telefax: 030/40005200

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