Pressemitteilung | (VDP) Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V.

Bundesfinanzbericht: NRW Schlusslicht bei Bildungsausgaben

(Düsseldorf) - NRW hält wie in den Vorjahren die rote Laterne, wenn es um Bildungsausgaben geht. Das zeigt der Bildungsfinanzbericht, den die Bundesregierung in der vergangenen Woche veröffentlicht hat.

Bislang gibt es erst für das Jahr 2010 endgültige Zahlen, aber die Prognosen bis ins Jahr 2013, zeigen, dass Nordrhein-Westfalen bei den Bildungsausgaben noch deutlichen Nachholbedarf hat. "Insbesondere wenn man die zukünftigen großen Herausforderungen moderner Lehrerausbildung und Schulausstattung, Inklusion, aber auch nach vor wie das Problemfeld der geringqualifizierten
Langzeitarbeitslosen betrachtet, steht Deutschland insgesamt und Nordrhein-Westfalen im Besonderen vor großen Aufgaben", so Petra Witt, Vorsitzende des Verbands Deutscher Privatschulen NRW und Vorsitzende des Verbands Deutscher Privatschulverbände. Auch gelte es jetzt, Sachinvestitionen
durchzuführen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Gerade durch diesen Sektor sei
Nordrhein-Westfalen Schlusslicht im Ausgabenvergleich.

Während im Bundesdurchschnitt pro Schüler an öffentlichen Schulen 5 800 Euro, bei Spitzenreiter Thüringen sogar 7 700 Euro, ausgegeben wurden, waren es bei Schlusslicht Nordrhein-Westfalen gerade einmal 5 000 Euro. Zwar geht ein Teil der deutlichen höheren Bildungsausgaben in den östlichen Bundesländern auf den teilweise dramatischen Rückgang der Schülerzahlen bei gleichzeitiger Beibehaltung der Strukturen zurück.

Dennoch: Stellt man Bildungsausgaben den Ergebnissen bei Schulleistungvergleichen auf Bundesländerebene gegenüber, zeigen sich Parallelen. Während Sachsen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg sowohl bei Leistungstests wie Ausgaben über dem Durchschnitt liegen, gehörte
Nordrhein-Westfalen bislang stets zur Schlussgruppe.

Wolle Deutschland im internationalen Vergleich bestehen, müssten die Investitionen im Bildungsbereich gerade in Zeiten guter Steuereinnahmen verstärkt werden, betonte Witt. Während Deutschland im Jahr 2010 nur 5,1 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Bildung ausgab, lag der OECD-Durchschnitt bei 5,8 Prozent. "Hier ist eine verstärkte Beteiligung des Bundes gefragt, der sich bislang nur mit 7,8 Milliarden Euro an den insgesamt 106,3 Milliarden öffentlichen Bildungsausgaben im Jahr 2010 beteiligte", so Petra Witt weiter.

Dies sei besonders bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, aber auch bei der Arbeitsmarktpolitik gefragt. So sind laut Finanzbericht die Ausgaben der letzten Bundesregierung für die berufliche Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen von 2009 bis 2012 um 37 Prozent gesunken. Selbst die Bundesagentur für Arbeit hat erkannt, dass dieser Personenkreis besonders
gefördert werden müsse, damit er wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden könne.

Der VDP Verband Deutscher Privatschulen NRW e.V. vertritt freie nordrhein-westfälische Bildungseinrichtungen im allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulbereich sowie in der Erwachsenenbildung und im tertiären Bereich (Hoch- und Fachhochschulen). Der 1901 gegründete Bundesverband und der Landesverband binden ihre Mitglieder weder weltanschaulich noch konfessionell oder parteilich.

Quelle und Kontaktadresse:
VDP Verband Deutscher Privatschulen Nordrhein-Westfalen e.V. Eva Lingen, Geschäftsführerin Kronprinzenstr. 82-84, 40217 Düsseldorf Telefon: (0211) 41 66 06 00, Fax: (0211) 41 66 06 09

(cl)

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