Bundesbank bestätigt Immobilienpreisboom / Mieterbund gegen Wohnungsspekulation und steigende Mieten
(Berlin) - "Die Bundesbank interessiert sich offensichtlich mehr für Immobilienkäufer und Investoren als für die Mieter in Deutschland", kommentierte der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Dr. Franz-Georg Rips, den jetzt veröffentlichten Monatsbericht Oktober 2013 der Deutschen Bundesbank. "Solange die Mieten hoch sind und weiter steigen, bleiben die Immobilienmärkte nach der Logik der Banker im Gleichgewicht. Dass Mieter den Immobilienpreisboom mit hohen Mieten bezahlen sollen, ist unakzeptabel. Wenn in diesem Zusammenhang die Deutsche Bundesbank die Begrenzung von Mietsteigerungen - ohne Begründung - für kontraproduktiv hält, muss das in den Ohren der Mieterinnen und Mieter zynisch klingen."
In ihrem Oktober-Monatsbericht stellt die Deutsche Bundesbank fest: "Der Befund, dass sich beispielsweise Geschosswohnungen im Durchschnitt sieben deutscher Großstädte seit 2010 insgesamt um mehr als ein Viertel verteuert haben, lässt Befürchtungen hinsichtlich eines breit angelegten Immobilienpreisbooms aufkommen..."
Aber auch: "Preise und Mieten tragen dazu bei, dass sich auf den Immobilien- und Mietmärkten Gleichgewichte einstellen... Wenn in diesem Umfeld aber auch die Mieten deutlich anziehen, bleibt das Preis-Miet-Verhältnis möglicherweise weitgehend unverändert."
Rips: "Mieter brauchen Schutz vor überzogenen Wiedervermietungsmieten, die oft 20, 30 oder gar 40 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Keinen Schutz benötigen dagegen Immobilienkäufer oder -spekulanten, die hohe Preise gezahlt haben und dabei auf ständig steigende Mieten setzen. Wir fordern, dass die Politik ihre Versprechen vor der Bundestagswahl einlöst. Alle im Bundestag vertretenen Parteien haben angekündigt, die Wiedervermietungsmieten auf höchstens 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete zu begrenzen."
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