Bundesanstalt für Arbeit mit Vermittlungstätigkeit überfordert / Nach Offenlegung der "Erfolgsquote" durch UVB jetzt Nachrichtensperre verhängt
(Berlin) - Die Bundesanstalt für Arbeit ist mit der beschleunigten Vermittlung von Arbeitslosen in Beschäftigung offensichtlich überfordert. Nach Erkenntnissen der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) hat jeder der insgesamt 1.240 Vermittler in unserer Region im Monat Januar nur 2,34 Arbeitslose in Beschäftigung im 1. Arbeitsmarkt vermittelt. Das sind lediglich 5,3 Prozent aller so genannten Abgänge aus Arbeitslosigkeit.
Alle anderen Abgänge erfolgten durch Zuweisung in den 2. Arbeitsmarkt (1.698 Personen), durch eigene Stellensuche ohne Vermittlung des Arbeitsamtes (10.273 Personen) oder durch Weiterbildungsmaßnahmen, Studium, Sperrzeiten und Krankheit.
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der UVB, Klaus-Dieter Teufel, sagte dazu: "Das die Arbeitsämter offensichtlich überfordert sind, zeigt sich auch an andere Stelle. Bereits 60Prozent aller Betriebe melden ihre Stellen gar nicht mehr, weil sie mit der Qualität der Vermittlungsdienstleistungen unzufrieden sind. Deshalb muss die Vermittlung weiter privatisiert werden."
Die Reaktion der Bundesanstalt für Arbeit auf die von der UVB vorgelegten Ergebnisse ist jedoch eine ganz andere. In Kenntnis der schlechten Quote werden ab sofort die Vermittlungszahlen in den monatlichen Presseberichten nicht mehr ausgewiesen und sogar die Statistik wird nicht mehr weitergeführt.
Für Klaus-Dieter Teufel bleiben Fragen: "Wenn nicht mehr ausgewiesen wird, wie viele Vermittlungen die Arbeitsämter vornehmen, wie sollen wir künftig dann noch den Erfolg bei ihrer Kernaufgabe messen und beurteilen? Wäre es dann nicht folgerichtig, wenn sich die Arbeitsämter völlig aus dem Vermittlungsgeschäft zurückzögen und dies ausschließlich privaten Dienstleistern überließen?"
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB)
Am Schillertheater 2, 10625 Berlin
Telefon: 030/310050, Telefax: 030/31005166
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