Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUND zum Weltgesundheitstag: Keine Entwarnung nach BSE und MKS!

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt anlässlich des morgigen Weltgesundheitstages vor einer Beruhigung der Verbraucherinnen und Verbraucher nach den BSE- und MKS-Skandalen. Viele in Deutschland, Europa und weltweit praktizierte landwirtschaftliche Methoden seien auch in Zukunft Hauptursachen für verschiedene Gesundheitsgefahren. Weiterhin werde billiges Obst und Gemüse, aber auch Kaffee und Textilien unter Einsatz von großen Mengen an giftigen Pestiziden produziert. Die Massentierhaltung sei auch künftig mitverantwortlich für die Verschmutzung der Böden und der Trinkwasserressourcen. Lebensmittel- und Tiertransporte, ob interkontinental oder quer durch Europa, verursachten Verkehrslawinen
und Klimaschäden.

BUND-Bundesgeschäftsführer Dr. Gerhard Timm: "Auch wenn Futtermittelskandale und Massenschlachtungen langsam wieder aus den Schlagzeilen verschwinden - geändert hat sich so gut wie nichts. Kurzzeitig haben zwar Millionen von Menschen die Nachteile der industriellen Futtermittel- und Nahrungsproduktion zu spüren bekommen. BSE, MKS, Antibiotika-Skandale und Tierkadaverberge sind aber nicht nur Zeichen einer falschen Agrarpolitik, sie warnen auch uns Verbraucher vor jedem `Weiter-so-wie-bisher` bei unseren Ernährungsgewohnheiten. Wenn wir gesunde Nahrung wollen, müssen wir uns jeden Tag neu fragen, wie wir in der Agrarpolitik und der Lebensmittelproduktion umsteuern können."

Der BUND fordert Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt auf, eine Kampagne zur Verbraucheraufklärung in Sachen gesunder Ernährung zu starten. Gesundheits- und Agrarpolitiker, Lebensmittelforscher und -händler, Konsumenten und Ernährungsberater müssten dafür sorgen, dass die kurzzeitig gestärkte Aufmerksamkeit für eine gesunde Ernährung nicht wieder einschlafe. Nur eine fortgesetzte offensive Verbraucheraufklärung liefere auch den notwendigen politischen Rückenwind für die schwierigen Reformen im Agrarsektor.

Die Umweltorganisation fordert die Bundesregierung außerdem auf, regionale Landwirtschaftskreisläufe zu stärken und Konzepte zur Verminderung von Schadstoffen in allen Nahrungsmitteln auszuarbeiten.

Timm: "Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits im vergangenen Jahr für Europa einen Aktionsplan zu Ernährung und Gesundheit gefordert. Deutschland muss einen solchen Aktionsplan dringend erstellen und umsetzen. Wenn überhaupt aus den BSE- und MKS-Krisen etwas Positives entstehen kann, dann sind es neue konkrete Maßnahmen für sichere, ökologisch produzierte Lebensmittel und damit für einen besseren Gesundheitsschutz."

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Pressestelle: Rüdiger Rosenthal Am Köllnischen Park 1 10179 Berlin Telefon: 030/27586425 Telefax: 030/27586449

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