Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

BUND fordert Verkehrs- und Umweltgipfel statt Autogipfel

(Berlin) - Am ersten europaweiten Auto-freien Tag am 22. September fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Bundeskanzler Gerhard Schröder auf, einen Mobilitätsgipfel für die ökologische und energiesparende Umgestaltung des Verkehrs einzuberufen.

Der am Abend des 22. September stattfindende "Autogipfel" dient nach Auffassung des BUND nicht der zukunftsorientierten Sicherung von Mobilität, Klima- und Umweltschutz. Bundeskanzler Schröder und die Chefs der deutschen Autokonzerne seien keine gute Allianz, um eine Lösung der wachsenden Verkehrsprobleme zu gewährleisten. Nur ein gemeinsamer Gipfel von Verkehrsverbänden, Bahn, Autoherstellern, Umweltorganisationen, Parteien und Stadtplanern kann neue Konzepte in diesem für die Lebensqualität und die Wirtschaft entscheidenden Bereich entwickeln.

BUND-Bundesgeschäftsführer Dr. Gerhard Timm: "Das Thema Verkehr ist viel zu dramatisch, als dass es in Kungelrunden zwischen Autobossen und Kanzler abgehandelt werden darf. Die ganze Gesellschaft muss an der Debatte über die Zukunft unserer Mobilität beteiligt werden. Eine Art Runder Tisch Verkehr und Umwelt ist angezeigt. Wenn das jetzt auf die Tagesordnung kommt, hätte die von CDU/CSU und FDP angeheizte Ökosteuerdebatte am Ende vielleicht doch noch einen Sinn gehabt."

Die jetzige Ölpreiskrise sieht der BUND als Vorzeichen für die zunehmende Rohölverknappung in den kommenden Jahren. Experten gehen davon aus, dass bei gleichbleibendem Energieverbrauch ab etwa 2020 die Erdölpreise extrem ansteigen werden, so der BUND. Tilmann Heuser, BUND-Verkehrsexperte: "Wenn die massiven Umwelt-, Gesundheits- und Klimaprobleme aus dem weltweiten Verkehrswachstum nicht zum Umsteuern führen, dann wird es die Energieverknappung sein, die neue Weichenstellungen erfordert. Und die müssen jetzt passieren, sonst landet die Autogesellschaft sehr schnell in der totalen Sackgasse."

Der BUND fordert eine neue und umweltgerechte Energie- und Verkehrspolitik. Die bisherige Privilegierung der Investitionen in den Straßenverkehr muss zugunsten der Bahn, des Bahngüterverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs abgeschafft werden. Umweltverbünde von Bahn und Bus, Car-Sharing-Unternehmen, Radfahrmöglichkeiten und autofreie Innenstädte sollen verstärkt gefördert werden.

Am heutigen ersten EU-weit ausgerufenen autofreien Tag in rund 800 europäischen Städten werden beispielhaft Alternativen und Projekte aufgezeigt, wie sich die moderne Gesellschaft aus der umweltschädlichen Abhängigkeit vom Auto und damit auch von fossilen Energieträgern lösen kann.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) BUND Pressestelle: Rüdiger Rosenthal, Tel.: 0171/8311051 Am Köllnischen Park 1, 10179 Bonn Telefon: 030/27586-425 Telefax: 030/27586-449

NEWS TEILEN: