Pressemitteilung | Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB)

Bürgschaftsbanken mit rückläufigem Halbjahresergebnis 2002

(Bonn) - Die deutschen Bürgschaftsbanken haben für das 1. Halbjahr 2002 ein rückläufiges Gesamtergebnis zu verzeichnen. Dieses ist das Spiegelbild der Entwicklung in der deutschen Finanzierungslandschaft. Das Bürgschaftsvolumen lag mit mehr als 450 Mio. Euro im 1. Halbjahr um rd. 10 Prozent unter dem des Vorjahres. Damit wurde für die mittelständischen Unternehmen ein Kreditvolumen von rund 640 Mio. Euro verbürgt, was gesamtwirtschaftlich zu merklichen Wachstumsimpulsen geführt und Arbeitsplätze gesichert hat. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konnten dennoch auch die Bürgschaftsbanken einen Rückgang ihrer Finanzierungsaktivitäten nicht vermeiden.

Von den im 1. Halbjahr 2002 rund 2700 vergebenen Bürgschaften entfiel der größte Anteil mit 24,3 Prozent auf das Handwerk, gefolgt vom Handel mit 21,3 Prozent und dem Dienstleistungsbereich mit 21,1 Prozent, der einen größeren Anteil als die Industrie mit 17,8 Prozent in Anspruch genommen hat. Die Sicherung dieser mittelständischen Unternehmen steht für die Bürgschaftsbanken im Vordergrund ihrer Fördertätigkeit.

In den ersten 6 Monaten 2002 haben die Bürgschaftsbanken 1120 Unternehmensneugründungen über Bürgschaften finanziert. Existenzgründungen sind vielfach dadurch gekennzeichnet, dass sie über keine ausreichenden banküblichen Sicherheiten verfügen. Diese Betriebe wären deshalb ohne die Unterstützung der Bürgschaftsbanken heute nicht auf dem Markt tätig. Da die Bürgschaftsbanken vor allem Existenzgründer in den ersten Jahren gezielt beraten, sind diese Unternehmen besser überlebensfähig. Gerade die vereinfachte Möglichkeit der "Bürgschaft ohne Bank (BoB) " ist besonders für Jungunternehmer/innen geeignet.

Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen wies der Verbandsvorsitzende Hans-Herbert Strombeck auf die Vorteile der Bürgschaften für die Hausbanken (private Banken, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen) hin. "Neben dem Vorteil einer vollwertigen Sicherheit haben die Hausbanken auch den Kostenvorteil, dass sie das mit einer Bürgschaft besicherte Darlehen mit deutlich weniger Eigenkapital unterlegen müssen als ein unbesichertes Darlehen“ erklärte Strombeck. „Oft haben die Mittelständler keine oder nur geringe Sicherheiten zu bieten, dann ist aber an Bankkredite kaum noch zu denken.“ Hier können die Bürgschaftsbanken mit den Bürgschaften gegenüber den kreditgewährenden Banken helfen. Dies gilt für Investitionsfinanzierungen und Unternehmensübernahmen wie für Betriebsmittel, Leasing- und Franchisefinanzierungen. „Bürgschaften sind schon im Vorfeld von Basel II für den Mittelstand und insbesondere für Existenzgründer wichtiger denn je“, so der Verband der Bürgschaftsbanken.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bürgschaftsbanken e. V. (VDB ) Adenauerallee 148 53113 Bonn Telefon: 0228/9768886 Telefax: 0228/9768882

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