Pressemitteilung | Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB)

Bürgschaftsbanken immer wichtiger für Gründer

(Berlin) - In Deutschland machen sich weniger Menschen selbstständig, aber die Bürgschaftsbanken fördern seit 2010 mehr Existenzgründungen. 2017 unterstützten sie erstmals mehr Übernahmen als Neugründungen. Der Trend hält an, auch das Volumen der Bürgschaften für Nachfolger steigt weiter.

Trotz rückläufiger Gründerzahlen in Deutschland ist die Nachfrage von Existenzgründern bei den Bürgschaftsbanken seit 2010 gestiegen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 erhöhte sich die Zahl der mit Bürgschaften unterstützten Neugründer und Nachfolger weiter; ihr Anteil an allen Förderungen lag wie im Gesamtjahr 2017 bei 54 Prozent. "Demografisch bedingt suchen immer mehr Unternehmen Übernehmer und immer mehr davon nutzen Bürgschaftsbanken, weil bei hoher Ertragskraft, guter Konjunktur und niedrigen Zinsen gleichzeitig die Kaufpreise in die Höhe gehen. Für die Finanzierung werden dann zusätzliche Sicherheiten benötigt. Damit steigt das Volumen der Bürgschaften für Übernahmen weiter an. Dieser Trend dürfte sich noch weiter fortsetzen", sagt der VDB-Vorsitzende Guy Selbherr.

Von den rund 3.000 durch die deutschen Bürgschaftsbanken unterstützten Vorhaben waren 788 Unternehmensnachfolgen - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weitere zwei Prozent mehr. Das Volumen der Bürgschaften und Garantien für Übernahmen stieg mit über sieben Prozent noch deutlicher. Dabei ging auch die Zahl der geförderten Neugründungen um rund ein Prozent nach oben auf 777, das Volumen nur leicht um 0,3 Prozent.

Positive Signale beim Gründungsgeschehen vermelden auch die die Industrie- und Handelskammern: Laut DIHK-Gründerreport 2018 registrierten sie 2017 bei Gründertagen und Gesprächen erstmals seit sieben Jahren wieder mehr Zulauf und zehn Prozent mehr Teilnehmer als 2016. Ein Viertel aller Stellungnahmen für Fördermittelanträge verfassten die IHKs für Bürgschaftsanträge der Bürgschaftsbanken.

Von IHKs bei der Gründung und der Beantragung von Fördermitteln beraten wurden auch Oliver Mantke aus Magdeburg und Engin Firat Aksin aus Villingen-Schwenningen. Mantke bekam Anfang 2018 eine Bürgschaft zur Absicherung eines Hausbankkredits sowie eines Darlehens der Investitionsbank Sachsen-Anhalt für Betriebsmittel, Ausstattung und Anlaufkosten. Nach der Zusage der Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt gründete er als Geschäftsführer die digitalution GmbH. Sie hilft Unternehmen bei der Digitalisierung mit Beratung zu Prozessen, entwickelt, konfiguriert und installiert Software oder baut integrierte Informationssysteme. "Eigenkapital ist wichtig, jedoch ist ein solches Projekt ohne Fremdkapital nicht möglich. Hier baute ich stark auf lokale Partner. Die IHK und die Bürgschaftsbank unterstützen mich bei meinem Vorhaben und bieten mir gemeinsam mit meiner Hausbank die perfekte fachliche und finanzielle Plattform", so Oliver Mantke.

Die IHK Magdeburg hatte eine Bürgschaft befürwortet. Dazu Hauptgeschäftsführer Wolfgang März: "Wir müssen das Wachstum unserer Unternehmen absichern. Sie brauchen Beratung und tatkräftige Hilfe. Dafür stehen die Bürgschaftsbanken. Sie leisten mit Bürgschaften und Garantien einen herausragenden Beitrag für die positive wirtschaftliche Entwicklung und öffnen vielen Gründern das Tor zum geschäftlichen Erfolg."

Engin Firat Aksin hat 2017 in Baden-Württemberg die EgeFirat GmbH gegründet, einen Produktionsbetrieb für Bio-Kebapfleisch. Pro Monat verarbeitet er mit seiner Frau und seinem Vater jetzt fünf Tonnen Rindfleisch, dazu kommen Bio-Gewürze. Ein Fahrer liefert die fertigen Spieße aus. Bei einem IHK-Beratungssprechtag hatte er sich über die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg informiert und seine Hausbank angesprochen. "Vor dem Gespräch war ich natürlich aufgeregt. Aber ich habe mich schnell wohlgefühlt und werde bis heute von der Bürgschaftsbank super betreut", sagt Aksin. Sie sichert sein Hausbankdarlehen über eine Bürgschaft ab.

Regelmäßig informieren Bürgschaftsbanken auf Sprechtagen der IHKs und anderer Kammern zu ihren Förderangeboten. "Wir als IHK sehen uns als Ansprechpartner für Unternehmen in der Region von Anfang an. Ein Service unserer Angebote für Gründer ist der Sprechtag mit der Bürgschaftsbank. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Bürgschaftsbank die Gründer bei ihren Vorhaben zu unterstützen", erläutert Marlene Hauser, zuständig für Existenzgründung und Unternehmensförderung bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. (VDB) Nina Gosslau, Pressesprecherin Schützenstr. 6a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2639654-0, Fax: (030) 2639654-20

(ta)

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