Bündnis für Ausbildung: "Schluss mit Zahlentricksereien / für einen funktionierenden Übergang von Schule in den Beruf"
(Berlin) - Am Montag trifft sich das Bündnis für Ausbildung zu seiner nächsten Sitzung. Geklärt werden soll, zu welchem Stichtag und aufgrund welcher Datenbasis erhoben werden soll, ob die Wirtschaft das Ziel von 2000 zusätzlichen betrieblichen Ausbildungsverträgen erreicht hat. Der Deutsche Gewerkschaftsbund appelliert an die Unternehmensverbände und Kammern, ihre Diskussion um immer neue Statistiken und Stichtage zu beenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die dauerhafte Schaffung neuer Ausbildungsplätze und ein funktionierendes Übergangssystem.
Katja Karger, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg, stellt klar: "Die betriebliche Ausbildung zu stärken und die Fachkräfte von morgen zu sichern, müsste erstes Interesse der Wirtschaft sein. Die Zahlendreherei der Arbeitgeber während der vergangenen Monate hat keinen einzigen neuen Ausbildungsplatz geschaffen. Viel wichtiger ist, das Übergangssystem in den Blick zu nehmen, damit junge Menschen eine Zukunftsperspektive bekommen und die Firmen neue Fachkräfte."
Nele Techen, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg und zuständig für Berufliche Bildung, unterstreicht: "Wir sehen bislang nicht, dass die Wirtschaft tatsächlich Anstrengungen unternimmt, um neue Ausbildungsplätze zu schaffen und die Basis der Ausbildungsbetriebe verbreitert. Das zeigen auch die jüngsten Zahlen des IAB-Regionalberichts zum Ausbildungsmarkt für Berlin-Brandenburg. Demnach hat die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge sogar abgenommen. Setzt die Wirtschaft diesen Kurs fort, ist es mehr als unwahrscheinlich, dass sie - zu welchem Stichtag auch immer - in den kommenden zwei Jahren die Marke der 2000 zusätzlichen Ausbildungsverträge erreicht. Wir erwarten vom Bündnistreffen, dass sich die Wirtschaft jetzt zu wirksamen Maßnahmen bekennt, um das Ziel des Bündnisses zu erreichen."
Jim Frindert, Jugendsekretär beim DGB Berlin-Brandenburg, zeigt sich enttäuscht über das bisherige Vorgehen der Wirtschaftsvertreter*innen im Bündnis: "Wir als Jugend haben den Eindruck, dass es der Wirtschaft nur noch darum geht, die Ausbildungsumlage zu verhindern - und zwar nicht durch ausreichend zusätzliche Ausbildungsverträge, sondern indem der Stichtag so weit wie möglich nach hinten geschoben wird. Wir fordern die Arbeitgeber auf, die Tricksereien zu beenden und endlich mehr junge Menschen in betriebliche Ausbildung zu bringen."
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