BTW-Tourismusindex: Reiselaune der Deutschen zum Jahreswechsel erfreulich gut / Deutsche waren auch 2016 wieder fast 1,67 Milliarden Tage unterwegs - BTW und GfK prognostizieren für 2017 leichtes Wachstum von 0,9 Prozent
(Berlin) - Mehr Übernachtungsbesuche bei Freunden und Verwandten, weniger Tagesreisen und insgesamt mit knapp 1,67 Milliarden fast genauso viele Reisetage wie im Vorjahr: Diese Vorabergebnisse zum Reisejahr 2016 gehen aus dem aktuellen Tourismusindex des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) hervor. Der von GfK im Auftrag des BTW erhobene Tourismusindex zeigt zudem: Die Reiselaune der Deutschen ist zum Jahreswechsel erfreulich positiv. Mit +0,4 Zählern liegt der Index, der die Bereitschaft der Deutschen misst, in den kommenden Monaten Geld für Reisetage auszugeben, auch zum Jahresende 2016 im positiven Bereich (die Nulllinie entspricht in diesem Stimmungsbarometer dem jeweiligen Vorjahreswert). Im Sommer hatte der Index zuletzt 0,1 Zähler betragen. Und auch die Vorzeichen für das kommende Jahr sind durchaus gut: Auf Basis des Tourismusindex prognostizieren BTW und GfK für 2017 einen Zuwachs von 0,9 Prozent Reisetagen.
"Die Menschen haben trotz vieler globaler und gesellschaftlicher Herausforderungen ihre Reisefreude nicht verloren - das belegen sowohl die absolvierten Reisetage als auch der aktuelle Indexwert", kommentierte BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse. "Berücksichtigt man die globalen Voraussetzungen von der weltweiten Sicherheitslage bis zum Brexit ist es höchst erfreulich, dass wir nahezu auf dem Vorjahresniveau der Reisetage landen. Die nach wie vor günstigen Konsumrahmenbedingungen in Deutschland wie steigende Reallöhne, geringe Arbeitslosigkeit und niedrige Sparneigung tragen hierzu sicherlich bei. Und die aktuelle Reiselaune lässt hoffen, dass - eine einigermaßen stabile Sicherheitslage vorausgesetzt - im nächsten Jahr auch die Tagesreisen wieder anziehen werden."
Reisetage 2016:
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen werden die Deutschen im Jahr 2016 fast genauso viele Tage gereist sein wie im Vorjahr. Insgesamt werden es bis Jahresende fast 1,67 Milliarden Tage im Rahmen von Tages- und Übernachtungsreisen sein, nach aktueller Prognose nur ca. 0,3 Prozent weniger als 2015. Damit war auch in diesem Jahr jeder Deutsche durchschnittlich mehr als 20 Tage auf Reisen. Die Zahl der Tagesreisen ging um rund 4 Prozent zurück, dafür reisten die Menschen häufiger zu Mehrtagesbesuchen bei Verwandten und Freunden (+2%). Die Zahl der Reisetage im Rahmen von klassischen Urlaubsreisen mit Übernachtung liegt auf Vorjahresniveau.
Rentner und Gutverdiener reisten mehr, weniger Reisetage von Geringverdienern
Ein Blick auf die absolvierten Reisetage zeigt relativ deutliche soziodemographische Unterschiede: Rentner (+3%), Mittelschicht-Familien ohne Kinder (+2%) und Singles (+1%) reisten 2016 mehr Tage als im Vorjahr. Gutverdiener mit einem Haushaltsnettoeinkommen mit mehr als 3.250 Euro absolvierten insgesamt 4 Prozent mehr Reisetage. Bei kinderlosen Paaren
in einfacheren Verhältnissen (-7%), Haushalten mit mehreren Kindern (-1%), bei Studenten und Auszubildenden (-8 Prozent) und bei den Geringverdienern (-6%) ging die Zahl der Reisetage hingegen zurück. Die persönliche Lebenssituation und die damit verbundene Bereitschaft, scheinbare Risiken einzugehen, hatten die Reiselaune in dieser Bevölkerungsschicht 2016 etwas eingetrübt. Zudem dürfte sich gerade in diesen Gruppen ausgewirkt haben, dass in diesem Jahr viele Kunden aufgrund von Sicherheitsbedenken die Türkei, Ägypten oder Tunesien als Reiseziel ausschlossen - allesamt Urlaubsländer mit vergleichsweise niedrigen Preisen. Kunden, die mit einem eingeschränkten Budget planen müssen, haben in der Konsequenz entweder ganz auf ihren Sommerurlaub verzichtet, einen kürzeren Sommerurlaub in teureren Zielen verbracht oder zugunsten eines teureren Sommerziels auf einzelne Tagesreisen verzichtet.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW)
Nicole von Stockert, Pressesprecherin
Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin
Telefon: (030) 726254-0, Fax: (030) 726254-44
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