Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW)

BTW-Präsident Klaus Laepple appelliert an die Ministerpräsidenten der Bundesländer: Bis 2010 geltende Sommerferienregelung nachbessern

(Berlin) - Klaus Laepple, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), hat die Ministerpräsidenten der Bundesländer schriftlich gebeten, ein Nachbessern der bis 2010 geltenden Sommerferienregelung der Kultusministerkonferenz (KMK) zu veranlassen: Der KMK-Beschluss vom 12. Juni 2003 in Rostock genüge nicht den Beschlüssen der Ministerpräsidenten- sowie der Wirtschafts- und Verkehrsminister-Konferenz, die für einen Gesamt-Koordinierungszeitraum von möglichst 90 Tagen eingetreten waren. Die Ausgestaltung der langfristigen Sommerferienregelung stelle die Tourismuswirtschaft vor ganz erhebliche Probleme und finde auch in der Öffentlichkeit kaum Verständnis, kritisierte Klaus Laepple in Briefen an die Regierungschefs der Länder.

Der BTW trete für systematisch koordinierte Sommerferien mit geringstmöglichen Überschneidungen, speziell der bevölkerungsreichen Bundesländer, in einem Gesamt-Koordinierungszeitraum von 92 Tagen ein - und zwar vom 15. Juni bis 15. September. Die Mitgliedsunternehmen und -verbände des Spitzenverbands könnten nicht bis 2011 auf einen neuen Ferienkalender warten, argumentierte der Präsident. Die derzeitige Sommerferienregelung der KMK sehe hingegen für 2005 nur 84 Tage, für 2006/7 je 86 Tage, für 2008 87 Tage und für die Jahre 2009/10 ganze 82 Tage vor. Zumindest ab 2005 solle daher die "für unsere Branche geschäftsschädigend kurze Hochsaisonzeit" ausgedehnt werden, um zu vermeiden, dass auslastungsbedingte Mehrkosten ausgerechnet an Familien mit schulpflichtigen Kindern weitergegeben werden müssten, die mit am stärksten unter der gegenwärtigen konjunkturellen Situation litten.

Unter Berücksichtigung nachgelagerter und komplementärer Bereiche sowie der Umsatzausfälle bei Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften und Airports dürfte allein in diesem Jahr der auf ganze 75 Tage verkürzte Sommerferienzeitraum wirtschaftliche Schäden von rund einer Milliarde Euro verursacht haben, schätzt Klaus Laepple. Die schlechtere Auslastung habe sich betriebswirtschaftlich höchst negativ ausgewirkt: Im heißen August 2003 sei ein erhöhter Personaleinsatz erforderlich gewesen, während in den anderen Sommermonaten viel vorhandene Kapazität ungenutzt geblieben sei.

Dies, so der BTW-Präsident weiter, "trifft unsere Branche in einer Zeit, wo sie ohnehin durch die Lage auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt samt daraus resultierender Konsumzurückhaltung, durch Terroranschläge und SARS erhebliche Rückgänge verkraften muss, was teilweise zu Arbeitsplatzabbau und Betriebsschließungen geführt hat". Preisliche Spielräume seien ausgeschöpft und die Sommerferienregelung für das kommende Jahr geeignet, den Erholungsprozess negativ zu beeinflussen: Zwischen dem 2. August und dem 4. September 2004 überschnitten sich nicht nur erneut die großen Schulferien der bevölkerungsreichen Länder Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Auch Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, das Saarland und Thüringen hätten für diesen Zeitraum weit mehr Ferien- als Schultage vorgesehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW) Am Weidendamm 1A (Verbändehaus), 10117 Berlin Telefon: 030/72625400, Telefax: 030/72625444

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