Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Bsirske und Jagoda: Der richtige Weg zu neuen Arbeitsplätzen

(Hamburg) - Mit Eingliederungsplänen, die sich auf den Einzelfall beziehen, können zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Diesen Weg empfehlen der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske und der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda.

Der Vorsitzende der neuen Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, und der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, betonten in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung, dass einzelfallbezogene Eingliederungspläne ein wichtiges Instrument seien, um Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen zu einem geeigneten Arbeitsplatz zu verhelfen. Dies hätten erste Erfahrungen gezeigt.

Um die Massenarbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen, müssten solche einzelfallbezogenen Pläne für eine möglichst große Zahl von Arbeitslosen erstellt werden. "Das geht aber nicht mal eben zwischen Tür und Angel", sagten der Präsident der Bundesanstalt und der Gewerkschaftschef mit Hinweis auf den zeitlichen Mehraufwand für diese individuelle Beratung. Geschultes Personal müsse deshalb zusätzlich und in ausreichender Zahl den Arbeitsämtern zur Verfügung gestellt werden, erklärte Bsirske. "Eine Investition, die sich lohnt."

Als "wenig hilfreich" bezeichneten Bsirske und Jagoda dagegen die immer wiederkehrende Forderung, den Druck auf die Arbeitslosen zu erhöhen. "Wer keine Arbeit findet, wer unzählige Bewerbungen erfolglos abgegeben hat, der hat Druck genug."

Die beiden werteten bei einem Treffen am Wochenende die Organisationsreform "Arbeitsamt 2000" als "wegweisend". Mit diesem von den Beschäftigten und ihren Personalräten mitgestalteten Reformprogramm würden die Arbeitsämter zu modernen Dienstleistern entwickelt. Nun gehe es darum, das Modell bis Ende 2002 bundesweit zu übertragen. Kundenorientierung und Servicequalität würden hier groß geschrieben. So habe beispielsweise die Stiftung Warentest in einer Untersuchung im letzten Jahr festgestellt, dass die Modellarbeitsämter 2000 der "eigentliche Testsieger" seien. Dies sei laut Jagoda und Bsirske "der beste Beweis, dass die Privatisierung der Arbeitsvermittlung ein Irrweg ist."

Der ver.di-Vorsitzende unterstrich, das Reformprogramm ‚Arbeitsamt 2000 sei in punkto Kundenorientierung und Mitarbeiterbeteiligung beispielhaft für die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung insgesamt. "Kundenfreundlichkeit geht eben immer nur gemeinsam mit den Beschäftigten, das lässt sich nicht einfach verordnen."

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Telefon: / Telefax: /

NEWS TEILEN: