BSE: Handel weist Thalheim-Vorwürfe zurück

(Berlin) - In einem Zeitungsinterview hat der Parlamentarische Staatssekretär Gerald Thalheim den Handel der Mitschuld an der BSE-Krise bezichtigt. Hierzu erklärte am 16. Januar in Berlin der Pressesprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr:

Die Schuldzuweisungen des Parlamentarischen Staatssekretärs Thalheim an den Handel sind ungeheuerlich. Offenbar handelt es sich hier um den plumpen Versuch eines Verantwortlichen, von eigenen Versäumnissen abzulenken. Es ist jedoch eine Tatsache, dass der erste BSE-Fall in Deutschland nicht durch staatliche Kontrollen, sondern freiwillige Tests des Handels aufgedeckt wurde. Die Ursache von BSE ist nicht der harte Wettbewerb im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, sondern die Kombination von kriminellen Machenschaften von Teilen der Futtermittelindustrie, laxen Vorschriften und lückenhaften Kontrollen. Dass es keinen Zusammenhang zwischen niedrigen Preisen und BSE gibt, zeigt schon das Beispiel England: Im Ursprungsland von BSE sind die Lebensmittelpreise hoch und die Margen des Handels komfortabel.

Der Vorwurf des Zynismus fällt auf Herrn Thalheim zurück. Der HDE fordert den Staatssekretär auf, vor allem seine ungeheuerliche Behauptung, der Handel nehme gesundheitliche Gefahren für die Verbraucher wissentlich in Kauf, umgehend zurückzunehmen. Jetzt ist nicht die Zeit für Schwarze-Peter-Spiele, jetzt ist Zeit zum Handeln. Dabei sollte sich die Bundesregierung ein Beispiel am Einzelhandel nehmen und alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die größtmögliche Sicherheit aller Lebensmittel zu gewährleisten und das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen.

Der deutsche Lebensmittelhandel muss sich darauf verlassen können, dass alle Produkte, die er von den Herstellern erwirbt, unabhängig von ihrem Preis verkehrsfähig und gesundheitlich unbedenklich sind. Hierfür verlangen die Handelsunternehmen entsprechende Garantien der Lieferanten. Aus eigenem Interesse unternimmt der Handel darüber hinaus alle Anstrengungen, das Angebot von Produkten mit Premium-Qualität zu erweitern. Diese müssen sich jedoch am Markt bei den Verbrauchern behaupten..

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69