Pressemitteilung |

BSE - ein neuer Erklärungsansatz

(Bonn) – Bis heute gibt es kein schlüssiges Erklärungsmodell zum Übertragungsweg des BSE-Erregers bei Rindern. Am wahrscheinlichsten gilt nach wie vor die Verfütterung kontaminierten Futters. Doch wie ist es möglich, dass die als BSE-Erreger ausgemachten Prionenproteine die Darmschranke überwinden und in den Blutkreislauf gelangen, um dann im Gehirn zerstörerisch zu wirken?

Ein neuer Erklärungsansatz wurde jetzt in der Zeitschrift „Fleischwirtschaft“ (Ausgabe 01/2001) von Dr. Klaus Hofmann, ehemaliger wissenschaftlicher Direktor am Institut für Chemie und Physik der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach, veröffentlicht.

Dabei spielt das Ernährungsverhalten der Rinder eine besondere Rolle. Durch Fremdkörper, die mit dem Futter aufgenommene werden, kommt es bei Rindern von Epithel- und Blutgefäßverletzungen – möglicherweise potenzielle Übertragungsorte für unvasive Prionenproteine. Dies Erklärung erinnert an die Gefährlichkeit kleinster Hautverletzungen bei der Übertragung des AIDS-Virus. Dies würde auch erklären, warum in einer Herde immer nur wenige Tiere erkranken und warum bisher sowohl bei Rindern als auch bei zahlreichen anderen Tierarten keine BSE-Erkrankung durch das Verfüttern von BSE-kontaminiertem Material ausgelöst werden konnte. Die Übertragung gelang jeweils nur durch Injektion von BSE-Erregern direkt ins Gehirn bzw. durch Transplantation von infiziertem Gewebe. Beide Übertragunswege sind mit Gewebsverletzungen verbunden.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. Adenauerallee 174 53113 Bonn Telefon: 0228/9144740 Telefax: 0228/9144745

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