Pressemitteilung | ZAW e.V. - Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft

Brüssels Tabak-Pläne / EU plant Marken-Vernichtung

(Berlin) - Auf heftige Kritik sind in der deutschen Wirtschaft, der Gewerkschaft NGG und der Werbebranche Pläne der Europäischen Kommission gestoßen, Tabakwaren unter die Ladentheke zu verlagern, Marken-Logos zu verbieten und nur noch weiße, graue oder kartonfarbene Schachteln für Zigaretten zuzulassen. Manfred Parteina, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW, sagte auf eine gemeinsamen Pressekonferenz der Wirtschaftsgruppen in Berlin: "Brüssel macht Kunden damit zu Blindgängern im Markt, rückt Tabak-Produkte in die Illegalität, erweitert Gesundheitsgefahren und vernichtet Marken-Kapital".

Die von der EU-Kommission angestrebte Revision der Tabak-Produktrichtlinie aus dem Jahr 2001 hat laut Parteina ein offiziell erklärtes Ziel: Der Binnenmarkt soll besser funktionieren und ein hohes Maß an Gesundheitsschutz sichergestellt werden. "Gegenwärtig werden aber von der Behörde in rabulistischer Manier Maßnahmen erwogen, die sämtlich unter dem Oberbegriff eines Behinderungsprogramm von Tabakwaren im EU-Binnenmarkt zu stellen sind."

Die Behörde wolle Einheitspackungen für Zigaretten und weitere Tabakprodukte in weiß, grau oder kartonfarben ("Plain Packaging"). Der Markenname ist nur in schwarzer Schrift und vorgeschriebener Größe wiederzugeben. Auch sollen Tabakwaren - als legale Erzeugnisse nicht mehr in Geschäften sichtbar sein - also unter die Ladentheke verbannt werden. Jegliche Werbung im oder am Verkaufsraum wäre unzulässig. Erklärtes Ziel Brüssels: Rauchen soll insgesamt unattraktiver werden und als Folge der Maßnahmen dazu führen, dass weniger junge Menschen anfangen zu rauchen.

"In der Konsequenz bedeuten diese Pläne der EU-Kommission ein Verbot und damit die Zerstörung von Logos, Markenbildern und Produktnamen - und damit die Vernichtung von Markenkapital der Unternehmen: Die EU-Maßnahmen würde den ohnehin durch Werbeverbote in TV und Pressemedien bereits stark behinderten Wettbewerb der Anbieter um Marktanteile weitgehend zum Erliegen bringen und damit die vorgeblich von Brüssel angestrebte Förderung des Binnenmarkts in das Gegenteil verkehren", sagte Parteina.

Auch gesundheitspolitisch seien die werberelevanten Projekte Brüssels äußerst bedenklich. Organisierte Kriminalität mit gefälschten Produkten nähme erheblich zu - wie infolge dessen wachsendes Gesundheitsrisiko durch nicht zugelassene Inhaltsstoffe von Tabakwaren. Auch bliebe den Anbietern ohne differenzierende Markenbilder nur noch der Preis als Wettbewerbsmittel - die Folge: Zigaretten/Tabakwaren würden billiger; das aber treibt den Konsum, Jugend- und Gesundheitsschutz würden unterlaufen.

Die Europäische Kommission führe die EU-Mitglieder auf den Weg jenseits der Marktwirtschaft. Immer tiefer greife die Behörde in die ohnehin gesetzlich eng begrenzte Markt-Kommunikation der Wirtschaft in Europa ein. Das zeigten die Musterfälle wie Lebensmittel, alkoholhaltige Getränke, Automobile und Medien. "Im Sektor Tabakwaren will Brüssel endgültig durch das Programm der Marken-Vernichtung unterhalb von Planwirtschaft agieren: Selbst in den früheren sozialistischen Staaten durften Tabak-Marken ihre differenzierenden Logos und Farbbilder auf die Packungen drucken." Der ZAW rate von dem geplanten EU-Krieg gegen Anbieter und Kunden dringend ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft e.V. (ZAW) Volker Nickel, Geschäftsführer Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 590099-700, Telefax: (030) 590099-722

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