Pressemitteilung | Junge Europäische Föderalisten (JEF) Deutschland e.V.

Britisches „not yet“ zum Euro: Großbritannien kocht weiterhin eigenes Süppchen und verpasst Euro-Chance

(Berlin) - Die Labour Regierung hat Farbe bekannt: Nach umständlichen Ausflüchten, man habe Angst, die Bürger nach der Euro-Einführung zu befragen, zeigt die britische Regierung, dass sie selbst am allermeisten am Opt-Out in Sachen Euro hängt und sagt weiterhin „not yet“ zur Euro-Einführung.

Während es die Beitrittskandidaten gar nicht erwarten können, mit allem was dazu gehört, Mitglied in der EU zu werden, zementiert das Königreich auf der anderen Seite des Kanals den Status Quo.

Gordon Brown hat es verstanden, den Euro wirkungsvoll als Machtmittel gegen Blair einzusetzen und die Regierung in einen Zustand der Lähmung zu versetzen. Schon viel früher hätten die Pro-Euro-Anhänger und insbesondere ein damals noch außergewöhnlich beliebter Premier Blair aktiv Werbung betreiben sollen, anstatt die Entscheidung auf die lange Bank zu schieben. Damit wäre nicht nur öffentliches Verständnis für den Euro, sondern für die europäische Sache im Allgemeinen geschaffen worden – nicht zuletzt im Konvent.

„Die Strategie von Tony Blair ist nicht aufgegangen.“ erklärt der JEF-Bundesvorsitzende Jan Seifert, „Hätte er wenigstens einmal „leadership“ in der Europapolitik gezeigt, so lange er noch Glaubwürdigkeit besaß, hätte eine gute Chance bestanden, das britische Volk vom Beitritt und damit auch von Europa zu überzeugen. So muss er sich jetzt nicht nur weiterhin mit der Euro-Frage herumschlagen, sondern hat die Arbeiten des Konvents auf ein bloßes „Aufräumen der Verträge“ herabstufen lassen.“

Ganz unabhängig von der Tatsache, dass die Weigerung, der Währungsunion beizutreten immer unsinniger wird in Zeiten, in denen die Konvergenz der britischen Volkswirtschaft und der Euro-Zone eh schon sehr hoch ist, ist das politische Signal verheerend. Offensichtlich haben die Briten noch nicht erkannt, dass es ein Europa à la Carte nicht geben kann und Europäische Integration nicht bedeutet, dass jedes Land sein eigenes Süppchen kocht.

Quelle und Kontaktadresse:
Junge Europäische Föderalisten Deutschland e.V. Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin Telefon: 030/42809035, Telefax: 030/42809036

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