Pressemitteilung | Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE)

Brieffreundschaften gehören in die Kreidezeit

(Berlin) - Am Freitag wurde bekannt, dass aus dem Bundesbildungsministerium der Vorschlag an die Länder kommuniziert wurde, maximal 2,5 Milliarden Euro bei einer hälftigen Teilung über 5 Jahre für einen Digitalpakt 2.0 zu investieren. Damit hätte der Digitalpakt 2.0 einen Gesamtumfang von 5 Milliarden Euro, was der VBE bereits am vergangenen Freitag stark kritisierte ("Pflaster statt Spritze"). Nun hat sich die Kultusministerkonferenz-Präsidentin Streichert-Clivot nach Besprechung in einer Sondersitzung der KMK geäußert. Sie fordert 1,3 Milliarden Euro pro Förderjahr, also insgesamt 6,5 Milliarden Euro. Zudem betont sie, dass es weiterhin einen konstruktiven Dialog geben solle.

Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, kommentiert dies: "Wir sehen nun seit Monaten die gleichen Prozesse: Es werden Briefe geschrieben und Pressemitteilungen verfasst. Papier ist geduldig. Schulleitungen und Lehrkräfte, aber auch Eltern und Schülerinnen und Schüler sind es nicht. Und wenn betont wird, dass man die Verhandlungen konstruktiv weiterführen werde, ist das zwar richtig, aber man muss sich auch die Frage stellen, wann denn der Zeitpunkt gekommen ist, sehr deutlich zu werden. Für die Brieffreundschaft zwischen Bundesbildungsministerium und KMK haben die Betroffenen kein Verständnis mehr. Denn der erste Digitalpaket ist nun ausgelaufen. Es ist weder gelungen, eine Anschlussfinanzierung zu sichern, noch ist in trockenen Tüchern, dass 2025 tatsächlich der Digitalpakt 2.0 startet. Das wird der enormen Herausforderung an den Schulen nicht gerecht. Auf der einen Seite diskutiert die KMK über Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer und möchte Prompts als Prüfungsergebnis bewerten. Auf der anderen Seite hat unsere repräsentative Umfrage im letzten Herbst gezeigt, dass es noch immer an 10 Prozent der Schulen keinen einzigen Klassensatz an digitalen Endgeräten gibt. Realität und Wirklichkeit könnten nicht weiter auseinanderklaffen."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE), Anne Roewer, Leiterin Kommunikationsabteilung Behrenstr. 24, 10117 Berlin Telefon: 030 7261966-0, Fax: 030 7261966-19

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