Pressemitteilung | Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptgeschäftsstelle

BREKO fordert Ende der Telekom-Willkür bei Anschlussmiete

(Bonn) - Der Verband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften BREKO zeigt sich erbost über die von der Deutschen Telekom eingereichten Forderungen zur Anschlussmiete für die sogenannte letzte Meile der Telefonleitung. Die bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post eingereichten Wünsche des ehemaligen Monopolunternehmens seien nichts anderes als ein Instrument zur Wettbewerbsverhinderung. 34 DM Monatsmiete und bis zu rd. 357 DM Einmalgebühr sollen die anderen Anbieter an die Telekom zahlen, wenn sie einen Telefonkunden anschließen wollen. Von ihren eigenen Endkunden nimmt das Bonner Unternehmen lediglich 21,40 DM bzw. 43,50 DM (analoge Anschlussübernahme, alle Preise netto).

„Warum soll es für einen Wettbewerber bis zu neunmal so teuer sein, ein Stück Draht von der Telekom zu mieten, als für Otto Normalverbraucher?“, fragt BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann. „Die Forderungen sind von Beliebigkeit und Willkür gekennzeichnet.“ Bereits in der letzten Verhandlungsrunde vor zwei Jahren sei die Telekom mit unhaltbaren Vorstellungen in den Ring gestiegen, so Lüddemann weiter. Seinerzeit waren anfangs sogar 47 DM bzw. 752 DM gefordert worden! Genehmigt hatte die Behörde dann immerhin 25,40 DM monatlich und bis zu 337 DM einmalig. „Damit zollt der Wettbewerb schon jetzt einen viel zu hohen Tribut für die beginnende Marktöffnung“, kritisiert Lüddemann.

Es sei kein Zufall, dass nach wie vor 98 Prozent aller Ortsnetzanschlüsse bei der Telekom lägen, obwohl es an die hundert weitere Anbieter gebe. Eine Liberalisierung des Marktes sei im Ortsnetz de facto nicht vorhanden. Eine faire Bewertung für die Miete der letzten Meile liegt nach Auffassung von BREKO bei 12 DM monatlich und 50 DM einmalig.

BREKO wirft der Deutschen Telekom vor, ihre marktbeherrschende Stellung auch auf Kosten der Verbraucher zementieren zu wollen. Echte Alternativen für Ortsgespräche kämen nicht in Tritt. Das Gegenteil sei sogar der Fall. Die schon jetzt überhöhten Entgeltforderungen hätten einige Anbieter bereits veranlasst, ihr Angebot einzuschränken und nur noch ISDN-Anschlüsse bereit zu stellen. Hier ist der monatliche Grundpreis, den der Endkunde zahlt, höher. Lüddemann: „Die Telekom möchte eine Marktöffnung, bei der Kunden mit einem monatlichen Telefonvolumen von unter 100 DM dem Wettbewerber nichts mehr einbringen. Und das ist die Mehrheit.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften e.V. (breko) Königswinterer Str. 310 53227 Bonn Telefon: 0228/2499970 Telefax: 0228/2499972

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