Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Braun: Zahl der Ausbildungsverträge steigt weiter / Recht auf Ausbildung Scheinlösung

(Berlin) - Die Zahl der Ausbildungsverträge im Bereich der Industrie- und Handelskammern (IHKs) wird in diesem Jahr vermutlich erneut steigen. Damit rechnet der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, nach ersten Zahlen aus den Regionen. Braun: "Ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr den Rekordwert von 2007 noch übertreffen werden. Und das trotz sich langsam abschwächender Konjunktur." Jeder ausbildungswillige und - fähige Schulabgänger werde auch in diesem Jahr wieder ein Angebot auf Ausbildung bekommen - wie es im Ausbildungspakt vereinbart sei.

Einem Rechtsanspruch auf Ausbildung erteilte Braun dagegen ein Absage: "Das wäre genauso unsinnig wie ein Recht auf Abitur. Ohne Verantwortung für die eigene Zukunft geht es nicht. Wir wollten uns aber in der Tat gemeinsam engagieren, um auch den schlechteren Schulabgänger eine Chance auf eine betriebliche Qualifizierung zu eröffnen. Die guten Absolventen können sich die Ausbildungsplätze inzwischen ohnehin vielfach schon aussuchen." Die befürchtete Qualitätslücke sei inzwischen Realität.

Zumal sich erstmals sinkende Schülerzahlen deutlich bemerkbar machen. Braun: "Ich gehe davon aus, dass wir am Jahresende viele Lehrstellen nicht besetzen können." Umso wichtiger sei es, Schüler mit schlechtem oder ohne Abschluss nachzuqualifizieren, sowie Jugendliche und Betriebe durch ausbildungsbegleitende Hilfen zu unterstützen. Vor allem müsse die Schulausbildung so verbessert werden, dass die Zahl der Schulabbrecher endlich spürbar sinke. Braun: "Die Forderung nach einem Rechtsanspruch ist eine Scheinlösung, die niemandem hilft, vor allem nicht den Jugendlichen."

Braun warnte die Politik zugleich noch einmal davor, sich zu viel vom Ausbildungsbonus in der angedachten Form zu versprechen. Dadurch wären mehr als 300.000 Jugendliche potenziell förderungswürdig - darunter auch Realschüler mit einem guten Abschluss. Der DIHK-Präsident betonte: "Das bedeutet schlicht Verschwendung öffentlicher Mittel. Das Programm wird in dieser Form zu einem reinen Verschiebebahnhof führen, neue Plätze werden nicht entstehen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Ute Brüssel, Pressesprecherin Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 203080, Telefax: (030) 203081000

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