Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Braun: Nicht bei der Bildung sparen/Kritik am Vorhaben der Länderfinanzminister

(Berlin) - Gegen eine "kurzsichtige und schädliche Sparpolitik bei der Bildung" spricht sich der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Ludwig Georg Braun aus. Er unterstützt damit das Vorhaben der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) auf ihrer Sitzung am 29. Oktober der Absicht der Länderfinanzminister entgegenzutreten, die Bildungsausgaben zu beschränken. "Es ist ein großer Fehler, wenn sich hier die Finanzminister durchsetzen und kurzsichtig an der falschen Stelle sparen würden", erklärt Braun. Im internationalen Vergleich habe sich eindeutig gezeigt, dass Deutschland noch nicht einmal den OECD-Mittelwert an Bildungsausgaben erreiche. Staaten wie Dänemark, Norwegen, Frankreich oder die USA gäben mehr Geld für Bildung aus. "Der in Zukunft zu erwartende Rückgang der Schüler- und Studentenzahlen darf nicht dafür missbraucht werden, Einschränkungen der Bildungsausgaben vorzunehmen. Versäumnisse in der Bildungspolitik sind langfristig nicht zu kompensieren, - es ist jetzt an der Zeit, dem demografisch bedingten Fachkräftemangel entgegenzutreten."

"Mehr Geld für die Bildung genügt aber nicht", erklärt DIHK-Präsident Braun an die Adresse der Bildungspolitik in Deutschland. Die BLK mache in ihrem Bericht "Zukunft von Bildung und Arbeit" deutlich, dass auch das bereits vorhandene Bildungspotential besser ausgeschöpft werden muss. Hier seien auch die Kultusminister gefordert. "Aus Sicht der deutschen Wirtschaft zwingt der demografische Wandel schon jetzt dazu, so schnell wie möglich Maßnahmen für die effizientere Nutzung unserer Bildungsressourcen zu ergreifen." Für die Schulen heiße das: Reduktion des Unterrichtsausfalls, mehr Ganztagsbetreuung, Modernisierung der Schulbauten, bessere IT-Ausstattung der Klassen. Städte und Gemeinden brauchten mehr Unterstützung, um als Schulträger diese Anforderungen erfüllen zu können. Den Hochschulen müsse größerer Freiraum gegeben werden, um durch Wettbewerb und Profilbildung attraktiv für mehr Studierende zu werden. Deutschland brauche weiter Hochschulabsolventen, um seinen akademisch ausgebildeten Fachkräftebedarf zu sichern.

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