Braun fordert mehr Gewicht für berufliche Bildung

(Berlin) "Der beruflichen Weiterbildung muss zukünftig größeres Gewicht zukommen": Dies forderte Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), zum Start des 7. DIHK-Weiterbildungskongresses am 18. September in Köln.

Die dreitägige Veranstaltung steht unter dem Motto "Wege in die Wissensgesellschaft - Bildung als Standortfaktor" und findet in der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln statt.

Dort mahnte Braun im Rahmen einer Pressekonferenz, dass Weiterbildung in einem Deutschland, das an der Schwelle zur Wissensgesellschaft stehe, für jeden Einzelnen "zur Selbstverständlichkeit" werden müsse. Zwar bilde sich immerhin rund die Hälfte der Erwerbsbevölkerung weiter, doch beschränke sich dies meist auf die - nicht immer systematische - Lektüre von Fachliteratur, bedauerte der DIHK-Präsident.

Braun wies auf das vielfältige Angebot hin, mit dem die Industrie- und Handelskammern den Betrieben und Beschäftigten bei der betrieblichen Bildung helfen. Mit der IHK.Online-Akademie habe die IHK-Organisation nun auch auf innovativen Feldern neue Akzente gesetzt. Das Online-Lernen biete gerade für kleine und mittlere Betriebe große Einsparpotenziale.

Der DIHK-Präsident sprach sich unter anderem dafür aus, die Weiterbildung europaweit stärker an der betrieblichen Praxis zu orientieren. Europäische Benchmarks könnten helfen, die Weiterbildungsaktivität zu erhöhen. Bei einer europaweiten Vergleichbarkeit von Abschlüssen müssten jedoch unterschiedliche nationalen Qualifizierungsniveaus respektiert werden.

Bei der Qualifizierung Arbeitsloser müsse die Politik aus den positiven Erfahrungen mit der dualen Ausbildung Schlussfolgerungen ziehen. Die Weiterbildung der Arbeitslosen müsse viel stärker als bislang in die Betriebe verlagert werden; die Qualifizierungsmaßnahmen sollten sich am individuellen Bedarf von Unternehmen in der Region orientieren.

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