Brauer fordern bundesweiten Wasserschutz / Anhörung im Umweltausschuss des Bundestages zu Fracking
(Berlin) - Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) hat an die Bundesregierung und das Parlament appelliert, flächendeckend alle Trinkwasservorkommen vor möglichen Risiken der Fracking-Technologie zu schützen. "Öffentliche Trinkwasserbrunnen wie auch Brunnen für die Lebensmittelherstellung müssen geschützt werden. Hier muss es unbedingt eine bundeseinheitliche Regelung geben", forderte DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele anlässlich der Anhörung durch den Umweltausschuss des Deutschen Bundestages am Montag in Berlin.
Während der am 1. April 2015 vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzentwurf für Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutzgebiete und weitere Gebiete, aus denen Trinkwasser für die öffentliche Versorgung stammt, bundeseinheitliche Verbotsregelungen für Fracking vorsieht, soll für Wassereinzugsgebiete für die Lebensmittel- und Getränkeherstellung lediglich eine optionale Länderklausel gelten, die auch eine Zulassung von Bohrungen ermöglichen würde. "Wir halten eine derartige Ungleichbehandlung für untragbar und nicht nachvollziehbar. Einen Länderflickenteppich darf es nicht geben. Wir fordern eine einheitliche und wirksame Regelung, die drohende Risiken begrenzt", so Eichele. Es sei den Bürgerinnen und Bürgern nicht vermittelbar, weshalb nach den Regierungsplänen Mineralbrunnen, Brauereibrunnen und andere Trinkwasserbrunnen für die Lebensmittelherstellung einen niedrigeren Schutz genießen sollen als das öffentliche Trinkwassernetz.
Bundesregierung und Bundestag seien gut beraten, die Forderungen der Bundesländer ernst zu nehmen, die zum Teil deutlich strengere Regelungen für die Versenkung von Lagerstättenwasser und die möglichen Erprobungsmaßnahmen gefordert haben. Ein weiterer Kritikpunkt, in dem die deutschen Brauer mit zahlreichen Ländern übereinstimmen, sind die vorgesehenen weitgehenden Befugnisse der geplanten "Expertenkommission", die in Zukunft über Fracking-Anträge entscheiden soll.
Die deutschen Brauer setzen sich seit 2013 im "Bündnis zum Schutz von Wasser" für eine möglichst restriktive Regelung künftiger Fracking-Vorhaben ein. Dem Bündnis gehören unter anderem die Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr, die Gelsenwasser AG, der Verband Deutscher Mineralbrunnen, die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) an. Damit repräsentiert das Aktionsbündnis mehr als tausend Unternehmen in ganz Deutschland.
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