Braucht Bildung öffentliche Förderung? / Zukunftskonzept des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums und einiger Investoren rettet die Privatuniversität Witten-Herdecke
(Frankfurt am Main) - Das massive Finanzierungsproblem der ältesten Privatuniversität Witten-Herdecke zeigt, wie wichtig eine sichere Kombination aus privater und öffentlicher Förderung zur Finanzierung von Hochschulbildung ist. Es zeigt sich in diesem Fall, dass beim Wegfall von großen Summen privater Förderung diese Lücke nicht innerhalb kürzester Zeit gefüllt werden kann. Denn diesen Förderzusagen geht ein längerer Aufbau von Beziehungen zu Geldgebern voraus. Fallen dann auch noch zugesagte öffentliche Mittel weg, statt diesen massiven Einbruch zu stützen, ist der Kollaps vorprogrammiert.
Der Deutsche Fundraising Verband (DFRV) befürwortet eine Hochschulfinanzierung in einer Kombination von privater und öffentlicher Unterstützung. Nach Forderung des Verbandes sollte der Staat aber auch Anreize für den Aufbau von Fundraising der Hochschulen schaffen, denn dafür ist zuerst eine Investition in den Aufbau von Strukturen und in die Arbeit von Spezialisten, den Fundraisern notwendig, der nicht aus dem laufenden Haushalt einer Hochschule finanziert werden kann. "Der Staat könnte den Aufbau von Fundraising in den Hochschulen vorfinanzieren und die Gewinnung von privaten Förderern durch Zusatzprämien oder sog. Matching Funds belohnen.", erklärte der Vorsitzende Matthias Buntrock. Bildung kann in einer Kombination aus Fundraising und öffentlichen Geldern gefördert und vorangetrieben werden, wie es die Länder USA und Großbritannien in den vergangen Jahren bereits zeigten. Jede dritte deutsche Hochschule hat bereits Fundraiser eingestellt.
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