Pressemitteilung | UVB - Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB)

Brandenburgischer Ausbildungskonsens greift / Es gibt ein Angebot für jeden Jugendlichen

(Berlin) - Der Brandenburgische Ausbildungskonsens war erfolgreich. Jedem Jugendlichen, der es will, könne ein Angebot für Ausbildung oder Qualifizierung zur Ausbildungsreife unterbreitet werden. Dies hob Arbeitsministerin Dagmar Ziegler am 08. Dezember in Potsdam hervor. Ziegler: "Durch verstärkte betriebliche Ausbildung, aber auch öffentliche Ausbildungsprogramme, wird es in Brandenburg gelingen, die Ausbildungsplatzlücke zu schließen." Besonders erfreulich sei, dass beispielsweise im Bereich der Industrie- und Handelskammern 845 Betriebe in diesem Jahr zum ersten Mal ausbilden. Die Zahl der neu abgeschlossenen betrieblichen Ausbildungsverträge insgesamt liegt in Brandenburg in diesem Jahr bei 12.124 und damit um ca. 7 Prozent höher als Ende November des vergangenen Jahres.

Bereits im Frühjahr 2003 - ein Jahr vor Gründung des bundesweiten Ausbildungspaktes - haben in Brandenburg Wirtschaft, Gewerkschaften, die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und die Landesregierung den Brandenburgischen Ausbildungskonsens vereinbart. Seitdem werben die Konsenspartner gemeinsam und abgestimmt für mehr Ausbildung. Der Ausbildungskonsens setzt darauf, dass freiwillig vermehrt in die Quantität und Qualität der Ausbildung investiert wird. Zu den Konsenspartnern gehören: Die Landesregierung mit dem Ministerpräsidenten, den Ministerien für Arbeit, Wirtschaft, Bildung und ländliche Entwicklung, die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg, der Handwerkskammertag Land Brandenburg, die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V., der Landesbezirk Berlin-Brandenburg des Deutschen Gewerkschaftsbund und die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit.

Der seit 1996 kontinuierlich zu beobachtende Rückgang der Zahl der betrieblichen Ausbildungsstellen konnte im vergangenen Jahr in Brandenburg gestoppt werden. Dies ist vor allem Ergebnis des Ausbildungskonsenses. Auch in diesem Jahr zeigt er messbare Erfolge. Jedem Jugendlichen, der es will, kann ein Angebot für Ausbildung oder Qualifizierung zur Ausbildungsreife unterbreitet werden. 1.620 Angebote stehen noch für 1.392 noch nicht vermittelte Jugendliche zur Verfügung.

Zu den konkreten Ergebnissen des Brandenburgischen Ausbildungskonsens im Ausbildungsjahr 2004/2005. Folgende Maßnahmen und Programme wurden umgesetzt: Bis Ende November 2004 wurden bei den Industrie- und Handelskammern, den Handwerkskammern, den Kammern der freien Berufe, in der Landwirtschaft und im öffentlichen Dienst insgesamt 18.133 Ausbildungsverträge abgeschlossen

Darunter sind allein 12.124 betriebliche Ausbildungsverträge, dies sind gut 7 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Bis zu 5.000 zusätzliche öffentlich finanzierte Plätze werden über das Ausbildungsplatzprogramm Ost (APRO) in Brandenburg für das aktuelle Ausbildungsjahr bereitgestellt. Insgesamt werden dafür 68 Mio. EUR von EU, Bund und Land aufgebracht. Von diesen 5.000 Plätzen sind bisher 4.764 besetzt. Die Differenz von 236 Plätzen steht noch bis Ende Januar 2005 für die bisher nicht vermittelten Bewerber/innen zur Verfügung.

Für etwa 800 Jugendliche stehen Maßnahmen in der Einstiegsqualifizierung zur Verfügung 800 Plätze stehen für die schulische Berufsausbildungsvorbereitung (BAV) des Bildungsministeriums an den Oberstufenzentren zur Verfügung, davon sind noch 109 unbesetzt. Die Arbeitsagenturen bieten in ihren Programmen (außerbetrieblichen Ausbildung und berufsvorbereitende Maßnahmen) noch 475 Plätze an.

Dagmar Ziegler, Arbeitsministerin: "Der Brandenburgische Ausbildungskonsens war erfolgreich. Wir werden jedem Jugendlichen, der es will und ausbildungsfähig ist, ein Angebot machen können. Besonders froh bin ich, dass wir bei den betrieblichen Ausbildungsplätzen zulegen konnten. Die Unternehmen haben verstanden, dass wir Fachkräftenachwuchs brauchen und unsere Jugend im Land halten müssen, um die Zukunftsfähigkeit Brandenburgs zu stärken. Dafür werden wir uns auch in den nächsten Jahren gemeinsam im Ausbildungskonsens stark machen."

Dr.-Ing. Victor Stimming, Präsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam: "In Brandenburg haben wir seit dem Sommer 2003 auf Landesebene den Brandenburgischen Ausbildungskonsens vereinbart, um mit regionalen Ansätzen die Problematik der Ausbildung jugendlicher Schulabgänger im Land zu lösen. Statt immer wieder der Wirtschaft allein das Ausbildungsproblem zu überlassen, sind jetzt alle im Boot. Die Ausbildung Jugendlicher ist nach meiner Überzeugung eine nationale Aufgabe und lässt sich daher nur gemeinsam zum Erfolg führen."

Wolfgang König, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam: "Das Plus von 125 betrieblichen Ausbildungsplätzen - das sind 4 Prozent - im Handwerkskammerbezirk Potsdam ist ein Erfolg der Handwerkswirtschaft, der nicht hoch genug bewertet werden kann, gerade weil sich die wirtschaftliche Lage der kleinen Betriebe im Jahr 2004 nicht verbessert hat und nach wie vor schwierig ist. Monate lange Kleinarbeit und Türklinken putzen vieler Akteure haben sich also gelohnt."

Klaus-Dieter Teufel, Stv. Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB): "Der Brandenburgische Ausbildungskonsens beinhaltet eine Vielzahl differenzierter Angebote für die Jungendlichen im Land. Das ist nach meiner Überzeugung der Hauptgrund für seinen Erfolg. Besonders wichtig ist dabei, neben der normalen betrieblichen Ausbildung, die Schwerpunktsetzung zur Qualifizierung von Berufseinsteigern. Für die Zukunft müssen wir uns darüber im klaren sein, dass wir immer wieder Anpassungen unserer Qualifizierungsmodelle an die sich stetig weiter entwickelnden berufliche Tätigkeiten vornehmen müssen."

Bernd Rissmann, Stv. Vorsitzender des DGB Bezirks Berlin – Brandenburg (DGB): "Bei aller Freude über die Verbesserung der Ausbildungssituation im Land Brandenburg gegenüber dem Vorjahr, darf doch nicht verschwiegen werden, dass die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze bei weitem nicht ausreicht, um allen Bewerber/innen einen Ausbildungsplatz anzubieten. Dies muss aber nach wie vor unser gemeinsames Ziel sein und unsere Anstrengungen für die Brandenburger Jugendlichen und ihre Perspektiven in unserem Land müssen weiter verstärkt werden."

Rolf Seutemann, Geschäftsführer Regionaldirektion Berlin - Brandenburg der BA: "Der Ausbildungspakt hat auch in Brandenburg seine Wirkungen entfaltet. Durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten konnte vielen jungen Menschen noch eine Ausbildung vermittelt oder ein anderes Angebot gemacht werden. Jugendliche, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, sollten sich bei Ihrer Berufberatung melden, denn dort können ihnen auch jetzt noch Angebote unterbreitet werden."

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg e.V. (UVB) Am Schillertheater 2, 10625 Berlin Telefon: 030/310050, Telefax: 030/31005166

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