Branchenzahlen Factoring 2017 / Stolzes Wachstum von über 7 Prozent
(Berlin) - Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes e.V. stiegen um 7,2 Prozent auf nunmehr gesamt 232,4 Mrd. Euro. Noch dynamischer wuchs die Kundenanzahl mit über 33 Prozent. Zwischenzeitlich nutzen bereits über 36.000 Kunden die Finanzierungsalternative Factoring. Die Mitglieder des Verbandes repräsentieren dabei rund 98 Prozent des verbandlich organisierten Factoring-Marktes in Deutschland.Diese Zahlen sind daher maßgebliche Benchmark des gesamten deutschen Factoring-Marktes.
Die Factoring-Quote überstieg mit erstmals 7,1 die magische Sieben-Prozent-Marke des deutschen Bruttoinlandsproduktes, gemessen allein am Umsatz der Mitgliedsunternehmen des Deutschen Factoring-Verbandes e.V. im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt.
"Das Factoring-Volumen wuchs in 2017 um erfreuliche 7,2 Prozent, ein Wachstum im achten Jahr in Folge. Dies belegt, dass Factoring sich zwischenzeitlich in der Mittelstandsfinanzierung fest etabliert hat", fasst Joachim Secker, Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes e.V., diese erfreuliche Entwicklung zusammen.
Die Umsatzgrößen belegen erneut in 2017 die Bedeutung des Factoring in der Finanzierung des Mittelstandes: Von der Anzahl der Factoring-Kunden werden knapp 93 Prozent im Segment von 0 bis 10 Mio. Euro Factoring-Jahresumsatz bedient, den typischen KMU-Volumina (plus 1,7 Prozent ggü. Vorjahr). Diese rund 93 Prozent der Kunden erzeugen dabei etwa 58 Prozent des gesamten Factoring-Volumens. Hingegen generieren rund zwei Prozent der Factoring-Kunden in den Big-Ticket Sektoren ab 50 Mio. Euro Jahresumsatz über 24 Prozent des Factoring-Volumens: Factoring eignet sich also erfolgreich sowohl für kleine wie auch große Unternehmen in der Finanzierung.
Gute Zuwächse national wie international
Anders als im letzten Jahr lagen die Zuwächse im nationalen Geschäft (plus 7,8 Prozent) und dem internationalen Geschäft (plus 5,6 Prozent) recht eng beieinander: Das internationale Factoring stieg auf nunmehr 71,8 Mrd. Euro p.a. an. "Made in Germany" war weltweit weiter gefragt, Deutschland exportierte Waren und Dienstleistungen für über 1,2 Billionen Euro in die Welt (Plus 6,3 Prozent) und kommt dabei dem Wachstumswert im Export-Factoring recht nahe (Plus 5,6 Prozent auf 68,1 Mrd. Euro p.a.). Das Import-Factoring nahm mit 5,5 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro p.a. fast gleichermaßen zu.
Länderranking
Osteuropa und Benelux stehen auch 2017 unverändert an der Spitze im Länderranking der wichtigsten Factoring-Partner-Regionen. Der drohende Brexit scheint, jedenfalls im Factoring, nicht stattzufinden: Im Gegenteil dazu schaffte es das ohnehin schon außerhalb der Eurozone stehende Vereinigte Königreich gleich um erstaunliche drei Plätze nach vorn, nun auf Platz drei (2016: Platz 6) im Länderranking. Hingegen fiel Deutschlands Nachbar, Österreich, um zwei Plätze zurück und kam nur noch auf Platz fünf. Asien büßte erwähnenswerte fünf Plätze ein. Das Ranking der USA gestaltete sich positiv, die Vereinigten Staaten verbesserten sich gleich um zwei Plätze, nun auf Platz acht, während es die Schweiz und auch Italien um jeweils einen Platz nach vorn schafften.
Factoring-Branchen
Im Berichtsjahr gab es nur wenige Veränderungen in den Factoring-Schwerpunktbranchen: Die Positionen eins, zwei und drei (Handel-/Handelsvermittlung, Herstellung Metallerzeugnisse, Dienstleistungen) blieben gänzlich unverändert. Fahrzeugbau, Herstellung von chemischen Erzeugnissen und Metallerzeugung und -verarbeitung sowie das Gesundheitswesen verbesserten sich jeweils um eine Rankingposition. Elektronik/elektronische Bauelemente konnten sich sogar um zwei Positionen nach oben kämpfen.
B2C-Factoring: Fast verdoppelt
Inhouse-Factoring dominierte auch in 2017 und deckte 77,4 Prozent des Marktes ab, Full-Service-Factoring konnte erneut auf nun 16,1 Prozent zulegen (ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber 2016), das Fälligkeits-Factoring blieb mit 6,5 Prozent nur knapp unter seinem Wert von 2017.
Bemerkenswert war, dass sich das B2C-Factoring mit 92,9 Prozent auf nunmehr 12,2 Mrd. Euro fast verdoppeln konnte. Diese dynamische Zunahme verdeutlicht, dass neben vermehrt moderner werdenden Absatzwegen ("Online-Handel") zunehmend auch Dienstleister aus dem medizinischen Sektor Factoring als Finanzierungsform erkennen und der Verbrauchersektor zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Ausblick
Die Aussichten der Verbandsmitglieder für die mittelfristige Zukunft fallen aufgrund der zunehmenden Regulatorik, auch in Randbereichen der Branche, leicht verhaltener aus als letztes Jahr: Knapp drei Prozent der Mitglieder des Verbandes sehen eine "sehr gute" Prognose (minus knapp 4 Prozent für 2017), 41 Prozent eine "gute" Entwicklung (gegenüber noch 48 Prozent für 2017) und 55 Prozent sehen eine immerhin "befriedigende" Geschäftsentwicklung für 2018 voraus (2017: 45 Prozent).
Factoring bleibt auch in 2018 ein stabiler und verlässlicher Partner der deutschen Mittelstandsfinanzierung!
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