Pressemitteilung | Deutscher Factoring-Verband e.V.

Branchenzahlen Factoring 2007 - stabiler Zuwachs um 15,95 Prozent auf neuem Umsatzrekord von 83,50 Mrd. Euro

(Berlin) - Der Umsatz der im Deutschen Factoring-Verband e.V. vertretenen führenden deutschen 22 Factoring-Institute stieg im Geschäftsjahr 2007 um stabilisierte 15,95 Prozent auf einen neuen Umsatzrekord in Höhe von insgesamt 83,50 Mrd. Euro. Der Gesamtumsatz im deutschen Factoring-Markt nahm allein im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr nominal um weitere 11,5 Mrd. Euro zu *).

Wieder in Folge boomte die deutsche Wirtschaft stark, Produkte „made in Germany“ waren auf dem Weltmarkt sehr begehrt. Ab der Jahresmitte gab es zudem, wohl auch bedingt durch die beginnende Kredit-Krise, wieder eine verstärkte Nachfrage nach alternativen Finanzierungswegen, die von klassischen Bankprodukten nicht oder nicht hinreichend befriedigt werden konnte. In 2007 sank zudem die Arbeitslosenquote von 10,8 Prozent auf 9,0 Prozent, was die Binnenkonjunktur stützte.

Sehr erfreulich entwickelte sich die Kundenanzahl, eine immer wichtiger werdende Benchmark im Factoring; diese stieg von 3.866 auf 4.713 Factoring-Kunden im Jahr 2007. Dadurch konnte sich auch die Factoring-Quote, also das Verhältnis zwischen dem angekauften Forderungsvolumen und dem Bruttoinlandsprodukt, nochmals weiter steigern, auf nunmehr 3,45 Prozent.

Die bedeutendsten Factoring-Branchen waren im Berichtsjahr Handel und Handelsvermittlung, Metallerzeugung und –verarbeitung, Ernährungsgewerbe, Herstellung von Metallerzeugnissen und Maschinenbau sowie sonstiges verarbeitendes Gewerbe.

Der Anteil der Factoring-Varianten hat sich in 2007 (umsatzbezogen) nur wenig verändert und lag bei 77 Prozent für das Inhouse-Factoring, bei 20 Prozent im Standard-Factoring und bei rund 3 Prozent im Fälligkeits-Factoring.

Dass Produkte „made in Germany” auch in 2007 auf den Weltmärkten begehrt waren, hatte wiederum für das internationale Factoring-Geschäft erfreuliche Folgen: Im Export-Factoring konnte das Geschäftsvolumen nur innerhalb eines Jahres um 30,86 Prozent (auf 22,5 Mrd. Euro) zulegen, im Import-Geschäft immerhin um knapp 10 Prozent (auf 2,3 Mrd. Euro). Der Gesamtumsatz im internationalen Factoring-Geschäft konnte sich damit von 19,3 Mrd. Euro auf 24,82 Mrd. Euro im Jahr 2007 steigern (Gesamtzuwachs 28,5 Prozent).

Factoring wurde in 2007 dabei in Folge trotz Rückgangs der Unternehmensinsolvenzen und einer nochmals leicht verbesserten Zahlungsmoral (Forderungslaufzeit in 2007: 42 Tage) deutlich intensiver genutzt: Factoring ist ersichtlich ein wichtiger Baustein in der Unternehmensfinanzierung geworden.

Sorgen bereitet der Branche die insgesamt begrüßenswerte Unternehmenssteuerreform 2008: Durch die darin neu eingeführte so genannte Zinsschranke ist eine die Existenz des Factorings bedrohende Fragestellung nach einer Saldierungsmöglichkeit von Zinseinnahmen und Zinsausgaben auf den Plan getreten. Darüber hinaus wird zur Verhinderung von Wettbewerbsnachteilen unter Gewährung des so genannten gewerbesteuerlichen Bankenprivilegs aktuell konkret darüber nachgedacht, künftig auch Factoring-Finanzunternehmen unter eine Finanzaufsicht zu stellen. Beide Fragestellungen sind geeignet, den deutschen Factoring-Markt strukturell zu verändern, und werden gerade für den Mittelstand erhebliche Auswirkungen mit sich bringen.

* Hinweis: In 2007 wurde eine Anpassung des Umsatzfragebogens des Deutschen Factoring-Verbandes an internationale Standards vorgenommen. Daher kann keine absolute Kongruenz mit den in den vergangenen Jahren gemeldeten Zahlen und Voluminagrößen gewährleistet werden. Insbesondere wurden und werden künftig Umsätze aus ABS-nahen Produkten, der Refinanzierung anderer Factoring-Unternehmen, konzerninterne Umsätze und ähnliche sonstige Factoring-Geschäfte als Produktinnovationen zum klassischen Factoring gesondert in der Position „Sonstiges Factoring“ ausgewiesen. Der tatsächliche Gesamtzuwachs im Factoring-Markt liegt damit sogar noch über vorgenanntem Volumenzuwachs.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Factoring-Verband e.V., Hauptstadtbüro Berlin Pressestelle Behrenstr. 73, 10117 Berlin Telefon: (030) 20654654, Telefax: (030) 20654656

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