Branchenzahlen 2013: Factoringumsätze steigen wieder stark
(Berlin) - Nach einem eher stagnierenden Vorjahr sind die Factoringumsätze in 2013 wieder um 8,81 Prozent auf einen neuen Umsatzrekord von 171,29 Mrd. Euro gestiegen. Auch auf Kundenseite wird Factoring immer weiter nachgefragt, wenn auch der Anstieg hier mit einem Plus von knapp vier Prozent (auf nunmehr rund 17.770 Kunden) etwas verhaltener verlief als in den letzten Jahren. "Das Forderungsankaufsvolumen der Mitglieder des Verbandes überstieg erstmals die 170 Mrd. Euro-Grenze, ein sehr schönes Ergebnis für unseren Verband, der in 2014 sein 40-jähriges Bestehen feiert", fasst es Joachim Secker, Sprecher des Vorstandes des Deutschen Factoring-Verbandes e.V., zusammen.
Die deutsche Wirtschaft wuchs 2013 nur mit 0,4 Prozent, doch viele Factoring-Unter-nehmen konnten gerade im Export-Geschäft gute Umsätze vermelden (+9,90 Prozent), wobei das Importgeschäft um 2,90 Prozent auf nunmehr 3,16 Mrd. Euro zunahm. Auch die Factoring-Quote, das Verhältnis zwischen dem angekauften Forderungsvolumen (ge-messen am Umsatz der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes e.V.) und dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), stieg im Ergebnis auf 6,26 Prozent an. Der Umsatz der 23 Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes e.V. bedient mittlerweile also über sechs Prozent des gesamten deutschen Bruttoinlandsproduktes!
Die Top 5 der wichtigsten Schwerpunktbranchen im Factoring blieben weitgehend unverändert: Es dominieren weiterhin Handel/Handelsvermittlung, Dienstleistungen, Herstellung von Metallerzeugnissen/ Maschinenbau, Ernährung und Sonstiges.
Das im Gesamtvolumen von 171,29 Mrd. Euro mit 1,68 Mrd. Euro enthaltene B2C-Factoring (Plus 12,75 Prozent gegenüber 2012) konnte ebenso wie das Reverse Factoring (Zunahme auf 0,98 Mrd. Euro, ein Plus von 22,5 Prozent) überproportional wachsen; offenbar scheinen hier noch künftige Marktpotentiale zu liegen.
Dass die Finanzmarktkrise in anderen Regionen der Welt auch auf das internationale Factoring-Geschäft Einfluss ausübt, verdeutlichen u.a. erhebliche Veränderungen im Ranking der wichtigsten Partnerländer: So sank Italien in 2013 nochmals um gleich vier Plätze ab und liegt nun nur noch an 10. Stelle. Osteuropa konnte sich wieder auf Platz eins halten. Großer Gewinner im Länderranking 2013 sind die skandinavischen Länder, die sich gleich um fünf Plätze nach vorne katapultierten, nun auf Platz vier. Auch Asien verbesserte sich in 2013 um gleich drei Plätze, nun auf Platz acht.
Auch in 2014 wird die globale Staatsschuldenkrise ein zentrales, vor allem aber europäisches Thema bleiben. Insoweit vermag hoffentlich die Große Koalition einen doch stabilisierenden Anker in Europa zu bilden. Der Koalitionsvertrag enthält dabei den positiven Hinweis, dass Hemmnisse bei der Mittelstandsfinanzierung national abgebaut werden sollen. Die Mitglieder des Verbandes gehen daher auch hinsichtlich der künftigen Entwicklung im Wesentlichen mit anhaltendem Optimismus ins Jahr 2014: Knapp 64 Prozent der Mitglieder erwarten mindestens eine "gute" Entwicklung, weitere über 36 Prozent sehen eine jedenfalls "befriedigende" Geschäftsentwicklung voraus.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Factoring-Verband e.V.
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