Branchentarifvertrag für Bodenverkehrsdienste an deutschen Verkehrsflughäfen erreicht
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigt sich sehr erfreut darüber, dass die seit Jahren andauernden Verhandlungen für einen einheitlichen bundesweit geltenden Tarifvertrag für alle Bodenverkehrsdienstleister an deutschen Verkehrsflughäfen jetzt zu einem erfolgreichen Abschluss geführt wurden.
"Der Branchentarifvertrag ist unsere tarifpolitische Antwort auf 20 Jahre Deregulierung und Lohndumping an den Flughäfen. Das ist ein großer Erfolg. Jetzt können wir dem Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten ein Ende setzen", betont die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Christine Behle. "Der große Arbeitskräftemangel wurde auch durch die bisher teilweise miserablen Arbeitsbedingungen verursacht. Der neue Branchentarifvertrag kann mit seinen attraktiven Bedingungen helfen, Jobs in den Bodenverkehrsdiensten wieder attraktiver zu machen."
Behle wies darauf hin, dass es mit diesem zum 1. Juli 2024 in Kraft tretenden Tarifvertrag gelinge, mit einem Einstiegslohn von 16,51 Euro insbesondere die Löhne im Niedriglohnsektor deutlich zu verbessern. Mit besseren Zeitzuschlägen, Urlaub bis zu 36 Tagen für Schichtarbeitende und einer 37,5 Stundenwoche werde der neue Tarifvertrag dazu beitragen, die Arbeit an den Flughäfen wieder attraktiver zu machen.
ver.di hatte seit 2014 daran gearbeitet, diesen bundesweiten Tarifvertrag durchzusetzen. Bevor der Tarifvertrag in Kraft tritt, sind jetzt für über 40 eigenständige Tarifverträge Überleitungen zur Absicherung von Besitzständen zu vereinbaren. Diese Verhandlungen beginnen in den nächsten Tagen.
Die zahlreichen eigenständigen Haustarifverträge für etwa 130 Betriebe sollen so abgelöst werden. Der neue Branchentarifvertrag gilt an den deutschen Verkehrsflughäfen mit mindestens 2 Millionen Passagieren oder einer Abfertigung von mehr als 50.000 Tonnen Fracht und für rund 30.000 Beschäftigte.
Die Verhandlungen hatten 2018 mit den zwei Arbeitgeberverbänden VKA (Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände) und ABL (Arbeitgeberverband der Bodenabfertigungsdienstleister im Luftverkehr) begonnen. Während der Pandemie wurden die Verhandlungen unterbrochen, ab Mitte 2021 wieder fortgesetzt und jetzt erfolgreich abgeschlossen.
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