Branchenreport bestätigt solide wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Zulieferer / Bräunig: Wir müssen die Internationalisierung fördern und deutsche Standorte sichern
(Berlin) - "Die Zulieferer haben sich seit der Krise 2008/09 zu neuer Stärke entwickelt. Der aktuelle Branchenreport der Commerzbank bestätigt die solide wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Zulieferer", sagte Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf einer Pressekonferenz der Commerzbank in Stuttgart. "Die deutsche mittelständisch geprägte Zulieferindustrie ist im internationalen Vergleich wieder sehr gut aufgestellt, muss sich aber auf große Herausforderungen einstellen", so Bräunig.
Die Globalisierungsanstrengungen der letzten Jahre unterstrichen den Anspruch der Zulieferer, weltweit mit Spitzentechnologie präsent zu sein. Dieser Anspruch spiegle sich auch in deren Spitzenranking wider. Inzwischen hätten die drei weltweit größten Zulieferer ihren Stammsitz in Deutschland.
"Nur wer weltweit unterwegs ist und weltweit liefert, kann von den wachstumsstarken Märkten profitieren und auf Dauer erfolgreich sein. Die globale Einkaufspolitik der Automobilhersteller verlangt, dass Zulieferer weltweit lieferfähig sind - bei gleichbleibender Qualität und wettbewerbsfähigen Preisen. Inzwischen treiben auch kleine und mittelgroße Zulieferer ihre Internationalisierung voran. Viele kleinere Mittelständler ohne ausländische Fertigungskapazitäten stehen vor der Entscheidung, in die Wachstumsmärkte zu investieren. Sie müssen deshalb regelmäßig ihr Geschäftsmodell überprüfen, um Teil einer internationalen, wettbewerbsintensiven Wertschöpfungskette zu bleiben", sagte Bräunig.
Der Druck steige entlang der gesamten Wertschöpfungskette. "Zulieferer erbringen 75 Prozent der Wertschöpfung eines Automobils und mittlerweile auch schon 50 Prozent des Entwicklungsaufwandes. Mit technischen Innovationen unterstreichen gerade die mittelständischen Zulieferer den guten Ruf des Automobil-Produktionsstandortes Deutschland", betonte der VDA-Geschäftsführer.
Allerdings dürfe das bisher Erreichte nicht für selbstverständlich angesehen werden. Die Innovationsfähigkeit der Zulieferer hänge von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Know-how der Fachkräfte und den geeigneten Rahmenbedingungen.
"Deshalb brauchen die deutschen Zulieferer eine Standortpolitik, die Impulse für die Innovations- und Investitionskraft der Unternehmen gibt und Industrie und Mittelstand nicht schwächt. Die Zulieferbetriebe in Deutschland sind gut aufgestellt, sie müssen aber weiter für ihre Wettbewerbsfähigkeit kämpfen. Um diese sicherzustellen, müssen wir sowohl die Internationalisierung fördern als auch wieder an Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit arbeiten", so Bräunig.
Für die Internationalisierung seien die Unternehmen auf offene Märkte angewiesen. "Die Politik muss protektionistischen Maßnahmen entgegensteuern und das transatlantische Handelsabkommen TTIP zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Die Innovationskraft der Unternehmen müsse erhalten bleiben, sie sei Voraussetzung für den internationalen Erfolg.
"Und die heimischen Standorte dürfen nicht durch hohe Steuerbelastung und überdurchschnittlich hohe Energiekosten gefährdet werden", betonte Bräunig. Insbesondere die Politik sei gefordert, um mit entsprechenden Rahmenbedingungen den Industriestandort Deutschland wieder zu stärken.
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