Branchenkonjunktur auch 1999 weiterhin schlecht
(Frankfurt am Main) - "Die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist an der Automatenbranche vorbeigegangen. Die Branchenkonjunktur ist nach wie vor schlecht. Es besteht Anlass zu tiefer Sorge", resümierte der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI), Paul Gauselmann, am 18.01. während der Jahrespressekonferenz des Branchenverbandes in Frankfurt/Main. Auf allen drei Branchenebenen (geräteherstellende Industrie, Großhandel und Betreiber) wurde 1999 ein Umsatz von 7,2 Milliarden DM realisiert. Gegenüber 1996 ist dies ein Rückgang von 8 Prozent.
Das vergangene Jahr habe erneut gezeigt, dass in Deutschland vorhandene Marktchancen durch in Europa einmalig enge gesetzliche Rahmenbedingungen blockiert würden. Zum Teil extreme Vergnügungssteuererhöhungen bedrohten zudem selbstständige wirtschaftliche Existenzen. "Nicht der Markt und die Nachfrage, sondern die Politik ist letztlich verantwortlich für den Rückgang", stellte Paul Gauselmann fest.
Auch die Zahl der in Deutschland aufgestellten Musik-, Sport- und Unterhaltungsautomaten mit und ohne Geldgewinn ist auch 1999 zurückgegangen. Zum Jahresende waren insgesamt 435.000 Automaten aufgestellt. Der weiter rückläufige Trend resultiere primär aus dem Abbau von Unterhaltungsautomaten mit Geld-Gewinn-Möglichkeit, dem Hauptstandbein des Wirtschaftszweiges, im Gastronomiebereich. Nach einer Hochrechnung des VDAI waren am 31.12.1999 208.000 Geld-Gewinn-Spiel-Geräte aufgestellt, noch einmal 15 Prozent weniger als am 31.12.1995.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen ginge die deutsche Automatenwirtschaft auf allen Stufen der Wirtschaftsbranche jedoch mit Vertrauen, Mut und Zuversicht in die kommenden Monate. "Die Herausforderungen werden angenommen und die Automatenwirtschaft ist in der Lage, ihren Beitrag zu einem attraktiven, zukunftsorientierten Freizeitangebot zu leisten", erklärte Gauselmann. Allerdings müssten die politischen Rahmenbedingungen dafür auch stimmen. "Wir erwarten ein Mehr an Sachlichkeit und ein Weniger an Emotionalität."
Die größte deutsche Fachmesse der Automatenindustrie, die IMA, wird am morgigen Mittwoch, 19. Januar, in Nürnberg eröffnet. 198 ausstellende Unternehmer belegen eine Fläche von 25.000 Quadratmetern. Der Anteil ausländischer Aussteller beträgt 40 Prozent. Der VDAI verspricht viele Innovationen sowohl bei Produkten, technischen Dienstleistungen als auch bei neuen Konzepten. Eröffnet wird die 20. IMA vom Bayerischen Staatsminister des Innern, Dr. Günther Beckstein, sowie dem Nürnberger Oberbürgermeister Ludwig Scholz. "Wir hoffen, dass von der IMA die notwendigen Signale und Impulse ausgehen, die einen verhaltenen Optimismus in den Unterhaltungsstandort Deutschland rechtfertigen", erklärte Paul Gauselmann.
Rund 95 Prozent der in der Bundesrepublik Deutschland aufgestellten Musik- und Unterhaltungsgeräte werden von Mitgliedern des VDAI hergestellt oder importiert. Mitglieder des VDAI sind darüber hinaus renommierte Hersteller von Waren- und Leistungsautomaten. Insgesamt gehören der Branche über 6.100 Herstell-, Großhandels- und Aufstellbetriebe an. Über 70.000 Menschen finden in der Automatenbranche und der Zulieferindustrie einen Arbeitsplatz.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI), Dircksenstr. 49 , 10178 Berlin
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Deutsche Automatenwirtschaft zu Glücksspielstaatsvertrag: Die 15 Länder haben sich für einen Irrweg entschieden!
- Waren- und Leistungsautomaten-Wirtschaft startet optimistisch ins neue Jahr / IMA 2004 beginnt am 21. Januar in Nürnberg
- Personalie: Paul Gauselmann wurde als VDAI-Vorsitzender einstimmig für zwei Jahre wieder gewählt / Bereits 22 Jahre an der Spitze der Deutschen Automatenwirtschaft