Pressemitteilung | Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptgeschäftsstelle

Branche blickt bei Jahrestagung 2024 nach vorn und diskutiert über politischen Wandel für den Glasfaserausbau

(Berlin) - Zum politischen Jahreshöhepunkt der Telekommunikationsbranche hat der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) heute mehr als 850 Gäste im Estrel Berlin begrüßt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung diskutierten im Jahr des 25-jährigen Verbandsjubiläums über die aktuellen, für den Glasfaserausbau relevanten Themen in Deutschland. Dabei ging es vor allem um die wichtigsten Maßnahmen für den Glasfaserausbau nach dem Scheitern der Ampel-Koalition.

Bundesdigitalminister Dr. Volker Wissing gratulierte dem BREKO zum 25-jährigen Bestehen und unterstrich in seiner Keynote die Bedeutung eines Konzepts für den Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze:

„Der digitale Fortschritt in Deutschland ist in vollem Gange – das liegt auch an zuverlässigen Wegbereitern wie dem Bundesverband Breitbandkommunikation und seinen Mitgliedern. Sie tragen dazu bei, dass leistungsfähige, superschnelle Glasfasernetze überall in Deutschland geschaffen werden. Die dafür nötigen Rahmenbedingungen gestalten wir mit unserer Gigabitstrategie. Dazu gehört auch die Umstellung von Kupfer auf Glasfaser. Gemeinsam mit der Bundesnetzagentur und der Branche erarbeiten wir dazu ein Konzept, in dem die relevanten verbraucher- und wettbewerbspolitischen Aspekte umfassend behandelt werden. Uns ist es ein Anliegen, den Migrationsprozess möglichst diskriminierungsfrei zu gestalten und die Wahlmöglichkeiten der Kundinnen und Kunden zu erhalten. Die wertvollen Hinweise und Anregungen des BREKO werden also weiter gebraucht. Das bewährte, vertrauensvolle und konstruktive Zusammenspiel setzen wir fort. Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren BREKO sowie alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft!“

BREKO-Vizepräsident Alfred Rauscher betonte das Ausbau-Engagement der Branche bei einem der größten Infrastrukturprojekte Deutschlands, adressierte aber auch klare Forderungen an die Politik:

„Trotz großer Herausforderungen wie hohe Baukosten und Konsumzurückhaltung treiben vor allem die Wettbewerber der Telekom den Glasfaserausbau weiter voran. Der Ausbau in der Fläche hat sich zwar aktuell verlangsamt, dafür werden mehr Haushalte mit Glasfaser angeschlossen. Dennoch wird das 2030-Ziel der Bundesregierung laut neuesten Marktzahlen deutlich verfehlt – umso wichtiger ist, dass die Politik den Glasfaserausbau als gesamtgesellschaftliches Thema mit hoher Priorität betrachtet. Um für Investitionssicherheit bei den ausbauenden Unternehmen zu sorgen, muss der Glasfaserausbau weiter ganz oben auf die politische Agenda. Dazu gehört vor allem ein konkretes Konzept für den wettbewerbs- und verbraucherfreundlichen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze. Dass sich Bundesnetzagentur und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr jüngst zu einem entsprechenden Fahrplan bekannt haben, ist ein wichtiger erster Schritt. Jetzt gilt es, die Umsetzung mit Hochdruck voranzutreiben – das finale Konzept muss spätestens im Frühjahr 2025 vorliegen und darf nicht durch Wahlkampf und Bundestagswahl ausgebremst werden.”

BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers wagte den Blick nach vorn und formulierte Maßnahmen für die nächste Bundesregierung:

„Parteiübergreifend muss auch der neuen Bundesregierung klar sein, dass Deutschland nur mit einer zukunftssicheren und nachhaltigen digitalen Infrastruktur in Zukunft oben mitspielen kann. Ein Sofortprogramm für den Glasfaserausbau muss deshalb unbedingt Teil des 100-Tage-Programms der neuen Bundesregierung sein. Wie in unserem Positionspapier zu Bundestagswahl 2025 formuliert, gehört dazu vor allem ein Beschleunigungsgesetz, das diesen Namen auch verdient. Wir brauchen endlich weniger Bürokratie und mehr Tempo bei den Genehmigungsverfahren. Ein Boost für die digitale Transformation wäre auch, endlich ein eigenständiges Digitalministerium zu schaffen, in dem strategische Digital-Themen wie digitale Infrastruktur, Verwaltungsdigitalisierung und IT-Sicherheit zentral gesteuert werden.”

BREKO-Umfrage: Vorteile von Glasfaser müssen bekannter werden

Ebenfalls diskutiert wurde in Berlin darüber, wie Politik und Wirtschaft die Bevölkerung von den vielen Vorteilen eines Glasfaseranschlusses überzeugen können, um deren Nutzung zu erhöhen. Zwar haben aktuell 61 Prozent der Deutschen schon mal davon gehört, dass Glasfaser-Internet eine schnellere Downloadgeschwindigkeit bzw. eine schnellere Uploadgeschwindigkeit liefert (51 Prozent). Allerdings ist nur 23 Prozent bekannt, dass Glasfaser weniger störanfälliger ist und nur 10 Prozent, dass die Technologie weniger Strom verbraucht als DSL- oder Kabel-Internet. Jeweils rund 3 von 10 wissen, dass Glasfaser zuverlässig die gebuchte Leistung erbringt (29 Prozent), zukunftssicher ist und eine niedrige Latenz aufweist (je 31 Prozent). Rund jeder und jede vierte Deutsche kennt hingegen gar keine Vorteile von Glasfaser (26 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter mehr als 2.500 Personen ab 18 Jahren im Auftrag des BREKO.

Demnach hält ein nicht unerheblicher Anteil die Vorteile von Glasfaser wie höhere Übertragungsgeschwindigkeit oder niedrige Latenz in vielen Anwendungsbereichen durchaus für relevant. Knapp die Hälfte nennt die gleichzeitige Nutzung des Internetanschlusses in einem Haushalt (48 Prozent), gefolgt vom Arbeiten im Home Office und dem Streamen von Filmen und Serien (je 40 Prozent). Rund jede und jeder Fünfte (18 Prozent) hält die Vorteile von Glasfaser beim Online-Gaming, 12 Prozent für die Nutzung von Cloud-Diensten für relevant.

BREKO-Vizepräsident Rauscher: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Vorteile von Glasfaser für einen gewissen Anteil der Bevölkerung zwar relevant sind, aber leider sind diese einem noch zu hohen Anteil der Bürgerinnen und Bürgern unbekannt. Hier sind natürlich die Unternehmen in der Pflicht, die Menschen von einem rundum starken und zuverlässigen Produkt zu überzeugen. Gleichzeitig könnte eine – von der Bundesregierung bereits angestoßene – Glasfaser-Imagekampagne Interesse wecken und Vorurteile abbauen. Auch die Idee eines finanziellen Zuschusses in Form eines Gutscheines für die Buchung eines Glasfasertarifs halten wir für eine sinnvolle Lösung.“

BREKO-Kinderbuch: „Vom Faultier, das endlich schnell werden wollte“

Einen Beitrag für mehr Glasfaser-Akzeptanz hat der BREKO heute auf seiner Jahrestagung vorgestellt: Das Kinderbuch „Vom Faultier, das endlich schnell werden wollte“ richtet sich an kleine und große Kinder und vermittelt auf spielerische Art und Weise die Vorteile von Glasfaseranschlüssen. BREKO-Chef Albers: „Mit diesem Kinderbuch möchten wir einen anschaulichen Beitrag leisten, die Bedeutung des Glasfaserausbaus aufzuzeigen und warum Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen müssen, um ihn zum Erfolg zu führen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptgeschäftsstelle, Menuhinstr. 6, 53113 Bonn, Telefon: 0228 24999-70, Fax: 0228 24999-72

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