bpv zum Gender-Verbot an Schulen: "Ja" zu klaren Regeln, "Nein" zu harten Verboten!
(München) - Der Bayerische Philologenverband (bpv) ist gegen die vorschnelle Einführung neuer Gender-Schreibweisen, die den Spracherwerb zusätzlich erschweren. Ein hartes Verbot ist allerdings auch nicht zielführend, da dadurch eher eine Polarisierung in der Schulgemeinschaft droht.
bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl erläutert: "Der bpv setzt sich dafür ein, dass in bayerischen Schulen sorgfältig mit der deutschen Sprache umgegangen wird. Das bedeutet, dass man offen für neue Formen ist, die zum Beispiel Frauen und Männer gleich behandeln, aber diese nicht vorschnell einführt, bevor sich die Sprechergemeinschaft dahinter stellt und ein klares Regelwerk entstanden ist. Angesichts des weiter zunehmenden Anteils an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund ist gerade für den Spracherwerb an den Schulen eine klare Orientierung notwendig. Wer noch mit den drei grammatischen Geschlechtern und den richtigen Artikeln der deutschen Sprache kämpft, braucht keine zusätzlichen Schwierigkeiten.
Sprache ändert sich immer wieder, und es ist wichtig, dass wir diese Veränderungen verstehen und kritisch betrachten. Gerade an den weiterführenden Schulen muss auch - alters- und adressatengerecht - über die Entwicklung der Sprache gesprochen werden. Die Schulen in Bayern sind bislang gut mit den Vorgaben zur Rechtschreibung gefahren, die den Regeln des Rats für deutsche Rechtschreibung folgen. Gerade wurde für den Beginn dieses Schuljahres in einer ministeriellen Bekanntmachung festgehalten, dass die amtlichen Rechtschreibregeln in der jeweils gültigen Fassung die verbindliche Grundlage des Unterrichts an allen Schulen sind. Ein hartes Verbot neuer Schreibweisen halte ich deshalb nicht für notwendig und zielführend. Es bestünde damit eher die Gefahr einer weiteren Spaltung und Polarisierung in der Schulgemeinschaft."
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