Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

bpv-Umfrage zeigt: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind an den Schulen weiterhin deutlich spürbar

(München) - Die jüngsten Ergebnisse einer Untersuchung des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) zu den Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf die Mathematikkompetenzen von Schülerinnen und Schülern mögen laut dem bpv-Vorsitzenden Michael Schwägerl auf den ersten Blick optimistisch stimmen: "Grundsätzlich ist es positiv zu bewerten, dass die in der Studie untersuchten Jugendlichen der 7. bis 9. Klassen in ihrem Lernfortschritt in Mathematik nicht messbar durch die Corona-Einschränkungen beeinträchtigt wurden - jedoch ist zu beachten, dass die Auswertung der Daten des Nationalen Bildungspanels weder bundesland- noch schulartspezifisch erfolgt ist."

Die jüngsten Ergebnisse der bpv-Langzeitbefragung zu den Corona-Folgen ergeben dagegen ein anderes Bild: Im Februar 2024 gaben 63 Prozent der Lehrkräfte an Gymnasien und FOSBOS in Bayern an, dass sie die Lernrückstände, die in den Jahren zuvor durch Corona entstanden sind, in ihren Klassen als sehr groß (9 Prozent) oder groß (54 Prozent) einschätzen. Auch wenn der Wert seit den vorherigen Befragungen im November 2022 (sehr groß: 19 Prozent, groß: 65 Prozent) und Januar 2023 (sehr groß: 11 Prozent, groß: 59 Prozent) gesunken ist, bewegt er sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Blick auf die psychosozialen Probleme der Schülerinnen und Schüler ist ebenfalls ernüchternd. 59 Prozent der Befragten sehen hier keine Verbesserung im Vergleich zum letzten Schuljahr.

Für Schwägerl ist deshalb klar: "Aus den Ergebnissen der LlfBi-Studie darf nicht gefolgert werden, dass Corona an den Schulen keine Spuren hinterlassen hat. Die Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen vor Ort sowie der Schulpsychologen und Beratungslehrkräfte zeigen, dass die Auswirkungen noch deutlich spürbar sind. Gerade die jüngeren Schüler, die in der Grundschule von den Corona-Einschränkungen betroffen waren und nun auf die weiterführenden Schulen kommen, benötigen besondere Unterstützung und Aufmerksamkeit. Es ist daher dringend erforderlich, Förderprogramme zu erhalten."

Die Ergebnisse der bpv-Umfrage können Sie unter www.bpv.de/mediathek/zahlen-fakten einsehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband (bpv) Ulrike Schneider, Pressesprecherin Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 74616350

(jg)

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