BPI fordert Verrechung zu viel gezahlter Zwangs-Rabatte der pharmazeutischen Unternehmen
(Berlin) - Die im vergangenen Jahr zu viel gezahlten Zwangsrabatte auf Arzneimittel müssen mit den finanziellen Lasten, die die pharmazeutische Industrie in diesem Jahr zu tragen hat, verrechnet werden. Das hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) gefordert. Nach aktuellen Berechnungen des Instituts für Medizinische Statistiken (IMS) Health haben sich die von Arzneimittelherstellern, Großhandel und Apotheken im Rahmen des Beitragssatzsicherungsgesetzes zu leistenden Rabatte in 2003 auf rund 1,8 Milliarden Euro summiert und damit das politisch angepeilte Rabattvolumen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro um rund 30 Prozent übertroffen. Darauf hat BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp hingewiesen.
Nach Fahrenkamps Worten hat die Pharmaindustrie statt der verlangten 420 Millionen Euro rund 640 Millionen Euro an Rabatten geleistet. Wir fordern deshalb, dass die in 2003 geleisteten Rabatte mit denen des laufenden Jahres verrechnet werden. Außerdem muss die Rabattzahlung gestoppt werden, sobald die von der Politik geforderte Größenordnung erreicht ist, so der BPIHauptgeschäftsführer.
Mit dem in diesem Jahr auf 16 Prozent gesteigerten Zwangsrabatt und vielen
weiteren staatlichen Eingriffen in den Arzneimittelmarkt sei die pharmazeutische Industrie in Deutschland schlichtweg überfordert, erklärte Fahrenkamp. Die Quittung dafür habe die Politik bereits bekommen: Der Pharmastandort Deutschland sei im internationalen Vergleich abgerutscht, deutsche Unternehmen seien auf vorderen Positionen nicht mehr zu finden, betonte der BPIHauptgeschäftsführer.
Nach dem seit Anfang 2003 geltenden Beitragssatzsicherungsgesetz müssen die Hersteller bzw. Vertreiber von Medikamenten einen Rabatt von sechs Prozent des Herstellerabgabepreises für rezeptpflichtige Präparate gewähren, die nicht unter die Aut-idem-Regelung fallen. Am 1.1.2004 ist der Zwangsrabatt für nicht-festbetragsgeregelte Arzneimittel von sechs auf 16 Prozent erhöht worden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. , HGSt (BPI)
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