bpa warnt vor weiterem Verlust stationärer Pflegeangebote durch auslaufenden Schutz bestehender Heime
(Düsseldorf) - Ab dem kommenden Jahr könnte Nordrhein-Westfalen ein Pflegeheimsterben erleben, wenn nicht schnell und wirksam gegengesteuert wird. Davor warnt der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) Christof Beckmann. "Das Ende des aktuellen Bestandsschutzes für Pflegeheime in Mietimmobilien wird ab dem Jahr 2020 Existenzen vernichten und die Pflegeinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen deutlich und langfristig beschädigen", sagte Beckmann beim bpa-Jahresempfang in Düsseldorf.
Die Politik dürfe die Warnungen der Branche nicht nach dem Motto "Klappern gehört zum Handwerk" abtun, sondern müsse sich ernsthaft mit der drohenden Unterversorgung in Nordrhein-Westfalen beschäftigen. "Pflegebedürftige und ihre Familien finden schon heute vielfach keinen Pflegeheimplatz, weil die Umsetzung der Einzelzimmerquote bereits 5.000 Plätze hat verschwinden lassen", berichtete Beckmann aus dem Alltag der Pflegeunternehmen.
Auch ambulante Dienste könnten nur noch einen kleinen Teil der Anfragen bedienen. "Weil Fachkräfte fehlen und intelligente Konzepte zum Personaleinsatz durch zu starre Vorgaben verhindert werden, schauen viele Familien in Nordrhein-Westfalen bei ihrer verzweifelten Suche nach einer Versorgung für Mutter oder Vater in die Röhre."
Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte auf einem Fachkongress des bpa vor wenigen Wochen zugesagt, bis Ostern tragfähige Lösungen für die Sicherung der stationären Einrichtungen zu finden. "Die Landesregierung will und muss liefern und die Fehlentwicklung aus der letzten Legislaturperiode korrigieren. Stationäre Einrichtungen brauchen Planungssicherheit und eine umfassende Refinanzierung ihrer Mietaufwendungen. Sonst droht ab dem Jahr 2020 ein Pflegeheimsterben", sagte Beckmann vor rund 200 Gästen aus Pflege, Politik und Verbänden voraus.
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Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (bpa)
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