Bosse-Huber: "Zu Gespräch und Verhandlungen zurückkehren" EKD-Auslandsbischöfin zur Lage in der Ukraine
(Hannover) - Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, hat sich zur gegenwärtigen Lage in der Ukraine geäußert: "Mit Sorge blicken wir auf die Eskalation und Spannungen in der Ukraine. Militärische Bewegungen, Mobilmachung und eine kriegerische Rhetorik nehmen zu. Alle Beteiligten müssen zu Gespräch und Verhandlungen zurückkehren", sagte die Bischöfin heute in Hannover. Die EKD-Auslandsbischöfin unterstützte den Vorschlag von Bundesaußenminister Steinmeier und Bundeskanzlerin Merkel, eine internationale Kontaktgruppe zu bilden, um den Dialog und friedliche Wege des Interessenausgleichs zu suchen, den auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) aufgegriffen hat.
Bosse-Huber: "Gleichzeitig sehen wir mit Anerkennung, wie sich alle Kirchen in der Ukraine ohne Ausnahme für eine friedliche Lösung einsetzen". So habe der "Allukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen", dem katholische, orthodoxe und evangelische Kirchen aber auch die jüdische und muslimische Glaubensgemeinschaft angehören, schon mehrmals und zuletzt am vergangenen Wochenende eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht, in der zum einen an die Beteiligten appelliert wurde, auf militärische Mittel und Gewalt zu verzichten und friedliche Wege der Verständigung zu suchen. Zum anderen böten die Kirchen und Religionsgemeinschaften an, eine vermittelnde Rolle zu übernehmen und als Gesprächsplattform zur Verfügung zu stehen.
Auch auf der Krim, so die Bischöfin weiter, habe sich am Wochenende ein gemeinsamer Rat aller Kirchen und Religionsgemeinschaften unter dem Motto "Friede - ein Geschenk Gottes" für den unbedingten Erhalt des Friedens und die Ablehnung von Konfrontation und Feindseligkeit ausgesprochen und alle Kirchen und Religionsgemeinschaften zum Friedensgebet aufgerufen. Bosse-Huber: "Dieses Anliegen wollen wir in Deutschland gerne unterstützen. Wir bitten daher die Gemeinden in Deutschland in dieses Gebet um Frieden für die Ukraine mit einzustimmen. Dabei denken wir von Seiten der EKD insbesondere an die Gemeinden der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine, in Kiew, in Odessa und Simferopol auf der Krim und an vielen weiteren Orten."
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