Bologna-Konferenz: VBI erwartet Korrekturen bei der Ingenieurausbildung / Verband Beratender Ingenieure VBI fordert anlässlich der Bologna-Konferenz: Titel Diplomingenieur wieder fest im Ausbildungssystem verankern / Branche braucht berufstaugliche Bachelor-Absolventen
(Berlin) - "Die positiven Effekte des Bologna-Prozesses wie einheitliche europäische Studienabschlüsse oder die Durchlässigkeit für Studenten bewerten die deutschen Ingenieurunternehmen zweifelsohne positiv. Deutschland muss aber aufpassen, dass es wichtige Qualitätsmerkmale im internationalen Wettbewerb nicht verliert. Daher müssen in Deutschland ausgebildete Ingenieure auch wieder das sein dürfen, was sie sind: Diplomingenieure. Wir erwarten im Nachgang der Konferenz Korrekturen bei der Ingenieurausbildung." Dies sagte VBI-Vizepräsident Dr.-Ing. Joachim Knüpfer heute (17. Mai 2010) mit Blick auf die nationale Bologna-Konferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin.
"Der deutsche Hochschulbetrieb hat nach unserer Ansicht zu voreilig auf den Titel Diplomingenieur verzichtet. Daher begrüßen wir die Absicht einiger deutscher Hochschulen, den Titel parallel zum Bachelor-Master-System zu verleihen. Es muss wieder gängige Praxis werden, die Qualität der Ausbildung mit einer international anerkannten Marke nach außen zu zeigen.
Dabei ist dem VBI wichtig zu unterstreichen, dass die Bachelor-Studiengänge nur mit sieben Semestern und Praxisbezug berufsbefähigend sein können. Mit halbgaren Bachelorabsolventen können die 58.000 unabhängigen Planungsbüros in Deutschland nichts anfangen."
Dr. Knüpfer appellierte an die Hochschulen: "Verleihen Sie Diplomurkunden, denn Sie haben das fachlich Know-how darüber zu entscheiden, wer Diplomingenieur werden kann - und wer nicht. Nur mit diesem Zweiklang der Titel kann der Bologna-Prozess auch in Deutschland nachhaltigen Erfolg haben."
Mit 58.000 mittelständischen Ingenieurbüros ist das beratende Ingenieurwesen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Die Büros geben mehr als 280.000 Menschen Arbeit und setzen jährlich über 29,6 Mrd.
Euro um.
Quelle und Kontaktadresse:
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Volker Zappe, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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