BÖLW-Kommentar zum BfN-Agrarreport / Für mehr Artenvielfalt die GAP auf Öko umstellen / Bio-Bauern zeigen wie Artenvielfalt auf dem Acker geschützt und gestärkt werden kann
(Berlin) - Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) stellte heute seinen ersten Agrar-Report zur Biodiversität vor. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorstandsvorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert:
"Die Artenvielfalt ist das Immunsystem unseres Planeten. Doch kleben heute immer weniger Insekten auf der Autoscheibe, der Rückgang von Vogelarten der offenen Agrarlandschaft ist dramatisch, Wildkräuter sind auf Produktionsflächen kaum noch zu sehen. Im Agrar-Report des BfN wird der drastische Rückgang der Arten- und Biotopvielfalt der Agrarlandschaften beschrieben, die viele Menschen auch im Alltag wahrnehmen. Hauptursache für diesen alarmierenden Zustand ist die hochintensive Landwirtschaft.
Das Bundesamt fordert deshalb zu Recht ein rasches Umsteuern bei der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP). Denn mit den Milliarden Euro Steuergeld der GAP wird maßgeblich bestimmt, wie Landwirtschaft in Europa gemacht wird. Die GAP muss bei der anstehenden Reform dringend die Landwirte unterstützen, die mit ihrem Wirtschaften aktiv Pflanzen- und Tiervielfalt stärken. Ein nahezu bedingungsloses Verteilen des Geldes auf die gesamte Agrarfläche hingegen bewirkt nichts - außer den Pachtpreis anzuheben und diejenigen zu belohnen, die die größten Flächen bewirtschaften.
Bio-Bauern zeigen, wie Artenschutz und innovative, erfolgreiche Landwirtschaft ineinander greifen. Mit vielfältigen Fruchtfolgen, Öko-Pflanzenschutz ohne chemisch-synthetischer Pestizide und nur so vielen Tieren auf der Fläche, wie diese gut verträgt, nutzen und schützen Bio-Bauern das Leben auf Äckern und Wiesen und produzieren dabei hochwertige, gesunde Lebensmittel.
Der Bericht des BfN sagt eindeutig: Nur mit einer wirklich naturverträglichen Landwirtschaft wie dem Ökolandbau können unsere Arten erhalten und Umweltziele wie der Wasser-, Boden- oder Klimaschutz erreicht werden."
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)
Joyce Moewius, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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