Pressemitteilung | BNW Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.

BNW fordert Importsteuer auf russisches Erdgas und Erdöl sowie ein sofortiges Tempolimit auf deutschen Autobahnen

(Berlin) - Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V. (BNW) fordert von der Bundesregierung grĂ¶ĂŸere Anstrengungen bei der Reduktion von Importen fossiler Energien aus Russland. Der EU-weite Stopp von Kohle-Importen aus Russland sei ein wichtiger Schritt. Nun mĂŒssen weitere Maßnahmen folgen, um die Öl- und Gasimporte aus Russland zu reduzieren und zeitnah komplett einzustellen. Ein geeignetes Instrument sieht der Verband in einer Importsteuer auf russisches Erdgas und Erdöl. Zudem fordert der BNW die sofortige Umsetzung von Maßnahmen, um den Ressourcenverbrauch schnell und deutlich zu senken. Darunter fĂ€llt die Forderung nach einer sofortigen Umsetzung eines Tempolimits auf Autobahnen und der Abbau steuerlicher Subventionen fĂŒr Autofahrer:innen.

Im Angesicht des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der Kriegsverbrechen Russlands mĂŒssen laut BNW weitere Anstrengungen zur Reduktion von Öl- und Gasimporten aus Russland folgen. Der Verband begrĂŒĂŸt ausdrĂŒcklich das Ziel der Bundesregierung, von fossilen Energien aus Russland unabhĂ€ngig werden zu wollen. Zugleich sind zahlreiche Optionen noch nicht ausgeschöpft.

So macht sich der BNW fĂŒr eine Importsteuer auf russisches Erdgas und Erdöl stark. BNW-Vorstand Klaus StĂ€hle (Fachanwalt fĂŒr Arbeitsrecht) dazu: "Statt einem sofortigen Importstopp von russischem Erdgas, der fĂŒr uns und unsere europĂ€ischen PartnerlĂ€nder schwer kalkulierbare Folgen hĂ€tte, möchten wir den an Russland zu entrichtenden Preis und so seine Einnahmen reduzieren."

Konkret fordert der Verband eine Importsteuer auf russisches Erdgas und Erdöl. FĂŒr Erdöl sollte sie sich um jeweils 1/12 eines jeden Monats erhöhen, fĂŒr Erdgas um jeweils 1/24, bis sie bei Erdöl nach einem Jahr und bei Erdgas nach zwei Jahren 100 Prozent erreicht. BNW-Vorstand Jan-Karsten Meier (Unternehmensberater) weiter: "So wĂŒrde russisches Gas und Öl am Markt bleiben, der Preis aber erhöht und die Einnahmen Russlands de facto sinken."

Der Wirtschaftsverband schlÀgt vor, die eingenommenen Importzölle zweckgebunden in den Umbau der Energiewirtschaft und den Ausbau von erneuerbaren Energien zu investieren. Der Verband macht deutlich, dass weder Fracking noch LNG eine Alternative sein darf. Es braucht einen konsequenten Umbau hin zu erneuerbaren Energien, nicht in fossile EnergietrÀger!

DarĂŒber hinaus mĂŒssen laut BNW Maßnahmen mit dauerhafter Lenkungswirkung, die die AbhĂ€ngigkeit von Russland reduzieren und zugleich langfristig positive Effekte fĂŒr Klima- und Umwelt haben, in den Blick genommen werden. BNW-VorstĂ€ndin Dr. Antje von Dewitz (GeschĂ€ftsfĂŒhrerin VAUDE Sport GmbH & Co. KG) erklĂ€rt: "Es ist das Gebot der Stunde, sofort Maßnahmen mit dauerhafter Lenkungswirkung hin zu weniger Ressourcenverbrauch umzusetzen. Weg vom Krisenmodus und Maßnahmen mit kurzfristiger Wirkung, wie beim zeitlich begrenzten 9-Euro-ÖPNV-Ticket oder gar falscher Lenkungswirkung wie der Steuersenkung fĂŒr Benzin und Diesel."

Konkret fordert der BNW:

/Förderung der Energie- und Ressourceneffizienz bei Unternehmen,
privaten Verbraucher:innen und der öffentlichen Hand
/ Abbauplan fĂŒr klimaschĂ€dliche Subventionen
/ Abbau steuerlicher Subventionen, die Autofahren attraktiv machen
/ Umsetzung eines sofortigen Tempolimit auf deutschen Autobahnen
/ Dauerhafte Förderung von ÖPNV und grĂŒner MobilitĂ€t
/ ÜberprĂŒfung der Klimawirksamkeit von bestehenden Gesetzen

Zugleich sieht der Verband nicht nur die Politik in der Pflicht. Auch Unternehmen können und mĂŒssen ihren Teil dazu beitragen, die AbhĂ€ngigkeit von Erdgas- und Erdölimporten aus Russland zu reduzieren und zugleich Klima und Umwelt zu helfen. Deswegen ruft der BNW alle Unternehmen dazu auf, folgende Maßnahmen umzusetzen:

/ Umstieg auf echte Ökostrom-Anbieter
/Konsequente Umsetzung von Energiesparmaßnahmen
/Raumtemperatur um 1-2 Grad reduzieren; in ungenutzten RĂ€umen die
Heizung komplett aus
/MobilitÀtsrichtlinien auf CO2-Ersparnis ausrichten
/Home-Office weiterhin ermöglichen, sofern es die ArbeitsablÀufe zulassen
/Förderung von Fahrrad/Mitfahrgelegenheiten/ÖPNV fĂŒr Mitarbeitende
/ Verzicht auf KurzstreckenflĂŒge

Quelle und Kontaktadresse:
BNW Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. Dr. Katharina Reuter, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Unterbaumstr. 4, 10117 Berlin Telefon: (030) 32599683, Fax: (030) 32599682

(ss)

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