Blitzumfrage zu Erwartungen des Mittelstandes an SPD-Senat / "Schuldenabbau behält erste Priorität"
(Hamburg) - Für zwei Drittel der mittelständischen Unternehmer in Hamburg sind die Finanzen das bestimmende Thema. "Schuldenabbau behält die erste Priorität bei den Hamburger Kaufleuten", kommentierte Dr. Hans Fabian Kruse, Präsident des AGA Unternehmensverbands, das Ergebnis einer Blitzumfrage unter den Verbandsmitgliedern aus Handel und Dienstleistung. Gefragt nach den drei wichtigsten politischen Prioritäten, nannten 66 Prozent den Schuldenabbau, 57 Prozent den Hafenausbau und 47 Prozent die Verkehrsinfrastruktur.
Ob der neue Senat in der Lage ist, die im SPD-Wahlprogramm zugesagten "soliden Finanzen" und "starke Wirtschaft" zu verwirklichen, spaltet die Befragten. 41 Prozent trauen dies der Partei von Olaf Scholz zu oder eher zu, ein Drittel (33 Prozent) ist unentschieden, 26 Prozent haben Zweifel oder glauben nicht daran. Wir stellten folgende Frage:
Unabhängig von der eigenen Präferenz zeigen sich viele Befragte in individuellen Kommentaren zur Wahl (insgesamt 120 Aussagen) erleichtert über die Tatsache, dass die SPD ohne die GAL reagieren kann. Das schlechte Abschneiden der CDU überraschte kaum.
Die Unternehmer sagten beispielsweise:
"Es kam der erwartete und auch berechtigte Denkzettel für die CDU. Dass die SPD alleine regieren kann, ist jetzt die beste aller Alternativen und definitiv besser als Rot/Grün."
"Die Menschen haben offensichtlich eine hohe Erwartungshaltung. Ich bin sehr gespannt, wie diese erfüllt werden kann ohne Versprechen zu brechen. Herr Scholz hat Visions- und Durchsetzungskraft im Rahmen der Agenda 2010 bereits bewiesen. Es bleibt abzuwarten, wie er mit ähnlichen Herausforderungen umgehen kann, wenn er nun in der ersten Reihe steht."
"Die Sanierung der öffentlichen Haushalte ist ein dringendes Thema. Ein kraftvolles Signal wäre eine Verkleinerung des Senats", erklärte AGA-Präsident Dr. Kruse. "Diese Verschlankung des Staatsapparats wird von fast 60 Prozent unserer Unternehmer befürwortet."
Große Sorgen bereitet fast allen die geringe Wahlbeteiligung, eine Stimme, die dies aufgreift:
"Die Politik muss sich fragen lassen, ob diese Wahlbeteiligung noch zu einem aussagefähigem Wahlergebnis führt. Nun kann die SPD die Versprechungen des Wahlkampfes einlösen, daran sollte der neue Bürgermeister gemessen werden."
An der Online-Blitzumfrage haben sich 204 Hamburger Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Bereichen Handel und wirtschaftsnahe Dienstleistungen beteiligt.
Insgesamt gehören dem AGA über 3.500 Unternehmen mit über 150.000 Beschäftigten in den fünf Küstenländern an.
Quelle und Kontaktadresse:
AGA Unternehmensverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung e.V.
Volker Tschirch, Hauptgeschäftsführer
Kurze Mühren 2, 20095 Hamburg
Telefon: (040) 308010, Telefax: (040) 30801107