Blindengerechten Audioguides gehört die Zukunft
(Berlin/Mainz) - Jeder kennt sie - Audioguides sind aus Museen nicht mehr wegzudenken. Bei vielen Ausstellungen nutzt mehr als die Hälfte der Besucher den "tragbaren Experten am Ohr". Was liegt näher, als die beliebten Geräte mit geringem Aufwand so auszustatten, dass auch Besucher mit Seheinschränkung etwas davon haben?
Auf einer zusätzlichen Tonspur können problemlos die nötigen Informationen vermittelt werden, die blinde und sehbehinderte Menschen benötigen - welche Frisur trägt die Frau auf dem Bild, welche Abmessungen hat das Kunstwerk? Auch Informationen zur Orientierung im Museumsgebäude sind eine wertvolle Unterstützung.
Die Koordinierungsstelle Tourismus im Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) wird deshalb am 12. Oktober im Rahmen der Woche des Sehens auf einer Fachtagung in Mainz Empfehlungen zur barrierefreien Gestaltung von Audio- und Multimediaguides verabschieden.
Hersteller und Kuratoren erhalten damit eine umfassende Grundlage für ihre Arbeit - und können neue Zielgruppen erschließen. Denn laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO würden 1,2 Mio. blinde und sehbehinderte Menschen in Deutschland von entsprechend ausgestatteten Geräten profitieren. Übrigens erleichtert eine sehbehindertengerechte Gestaltung auch dem wachsenden Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung den Museumsbesuch.
Der Entwurf des Empfehlungskataloges kann eingesehen werden unter:
www.barrierefreie-audioguides.dbsv.org
Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) vertritt die Interessen der blinden und sehbehinderten Menschen sowie der Augenpatienten in Deutschland. Sein Ziel ist es, die Lebenssituation der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Im Jahr 2012 begeht der DBSV als älteste bundesweite Selbsthilfeorganisation sein hundertjähriges Bestehen (www.2012.dbsv.org).
Die Woche des Sehens (www.woche-des-sehens.de) macht in diesem Jahr bereits zum elften Mal mit vielfältigen Aktionen bundesweit auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern aufmerksam. Schirmherrin der Initiative ist die Fernsehjournalistin Gundula Gause. Getragen wird die Aufklärungskampagne von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
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