Pressemitteilung | k.A.

BKK setzen auf Qualität bei Disease Management Programmen: Gute Betreuung erhöht die Lebensqualität und senkt die Kosten

(Essen) - Die BKK bauen sukzessive ihre Angebote an strukturierten Behandlungsprogrammen für chronisch kranke Versicherte aus: Nachdem sich BKK Versicherte bundesweit in DMP-Programme BKK MedPlus für Typ 2 Diabetiker einschreiben können, steht das DMP-Angebot für an Brustkrebs erkrankte Patientinnen bereits in sieben Bundesländern. In den übrigen Bundesländern wird an den Programmen für die Patientinnen gearbeitet.

Die DMP-Programme BKK MedPlus verbessern die Qualität der Patientenbetreuung umfassend durch wissenschaftliche Leitlinien, sorgfältige Dokumentation, Erinnerungssysteme für Ärzte und Patienten, Schulungsangebote auf Rat des Arztes und Intensivbetreuung der besonders betroffenen Patienten. Allerdings wurde mit der Verknüpfung des komplizierten Finanzausgleiches zwischen den Krankenkassen (RSA, 14 Mrd. Euro Umverteilung/Jahr) und den Einschreibequoten für die DMP-Programme der falsche Weg eingeschlagen: DMP droht eine Subventionsmaschinerie für einzelne Krankenkassen zu werden, statt den Versicherten stets eine bessere Versorgungsqualität zu bieten. Eine Krankenkasse erhält für jeden Patienten, der sich in ein DMP-Programm eingeschrieben hat, Geld aus dem RSA – unabhängig davon, ob sie den Patienten durch Intensivbetreuung tatsächlich besser versorgt hat als vorher!

Quantität statt Qualität darf nicht das Leitbild bei der Versorgung chronisch Kranker werden. Daher haben die BKK ihr DMP-Angebot für Patienten mit besonderem Verbesserungspotential um eine Intensivbetreuung ergänzt.

Bessere Versorgung durch Telematik
Weil Qualität der Maßstab sein sollte, hat der BKK Bundesverband zusätzlich zu den für alle gesetzlichen Krankenkassen geltenden Standards für die Umsetzung von DMP-Programmen ein Telematik-Betreuungskonzept entwickelt. Das Einverständnis des Versicherten vorausgesetzt, werden die Gesundheitsprobleme von Experten auf Grundlage der medizinischen Leitlinien analysiert und Lösungsmöglichkeiten mit den Versicherten und ihren Ärzten besprochen. Die Konzepte, beispielsweise die intensiven Telefonkontakte zu den Versicherten und ergänzende Angebote für verschiedene Indikationen, erfolgt durch den ärztlich geleiteten Servicepartner der BKK, die MedicalContact AG. Der wissenschaftliche Beirat von MedicalContact besteht aus Patienten- und Verbrauchervertretern, Ärzten und Gesundheitswissenschaftlern.

Erhöhung der Lebensqualität für chronisch Kranke, 579 Euro Kosteneinsparungen für die BKK
Seit Juli 2001 werden Diabetiker, die eine telefonische Intensivbetreuung wünschten, regelmäßig zu ihrem Gesundheitszustand befragt, die laufende Behandlung mit ihnen besprochen und die Ergebnisse dokumentiert. Dabei sollen die medizinische Versorgung und das Wohlbefinden der Patienten verbessert und mit fachlicher Unterstützung zum Selbstmanagement der eigenen Erkrankung motiviert werden.

Um die Wirksamkeit dieser Aktivitäten prüfen zu können, wurden die Betreuungsprogramme evaluiert. Die Auswertung zeigt, dass bereits nach einem Jahr deutliche Verbesserungen des Gesundheitszustands der Betreuten festzustellen sind: Die medizinischen Parameter im Diabetiker-Pass haben sich im Zeitraum der Intensivberatung statistisch signifikant gebessert. Dies dürfte auch auf die individuelle Arzneimittelberatung zurückzuführen sein. Die Auswertung der Arzneimittelverordnungen ergab eine Zunahme der Zahl der betreuten Patienten mit Insulintherapie im Verhältnis zur Vergleichsgruppe. Die Zahl der Versicherten, die in spezialisierten Schwerpunktpraxen betreut wurden, verdoppelte sich im Betreuungszeitraum. Der Betreuungsservice wurde ebenfalls ausgewertet: Eine große Mehrheit schätzte die persönliche und kompetente Beratung, die beim Umgang der Krankheit unterstützte.

Besonders positive Effekte zeigte die Beratung in Bezug auf die Krankenhausaufenthalte: Die betreuten Diabetiker waren deutlich seltener im Krankenhaus als die Vergleichsgruppe. Waren Krankenhausaufenthalte notwendig, so war die Zahl der Krankenhaustage bei Versicherten mit Beratung weitaus geringer. Nach einem Jahr konnten bei den Leistungausgaben deutliche Einspareffekte festgestellt werden: Obwohl die Ausgaben für Arzneimittel anstiegen, ergibt sich durch den erheblichen Rückgang der Krankenhausaufenthalte und die Reduzierung der Krankenhaustage pro Versicherten eine Kosteneinsparung von 579 Euro.

In dem Team von MedicalContact arbeiten Mediziner, Diätassistentinnen, eine Diabetesberaterin, eine Oecotrophologin, Arzthelferinnen und Krankenschwestern. In zwei Teilprojekten werden seit Juli 2002 auch Versicherte mit Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) betreut.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (Bundesgebiet) Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen Telefon: 0201/179-01, Telefax: 0201/179-1000

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