Pressemitteilung | Bitkom e.V.

BITKOM übt Kritik an neuer Mittelstandsdefinition

(Berlin) - Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) begrüßt den überarbeiteten Entwurf der Europäischen Kommission zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Verbesserungsbedarf sieht BITKOM jedoch bei der Definition, bis zu welcher Größe ein Unternehmen als mittelständisch gelten soll. Die Europäische Kommission definiert als KMU Unternehmen mit bis zu 249 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von bis zu 50 Mio. Euro, bzw. einer Bilanzsumme von 43 Mio. Euro.

Unternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitern fallen somit aus den EU-Förderprogrammen heraus, auch wenn sie typische mittelständische Strukturen haben. Gerade wenn eine internationale Expansion des Unternehmens geplant ist, erfordern die anspruchsvollen Produkte der ITK-Branche mit einem hohen Anteil an Forschung und Entwicklung sowie Beratung und Service oftmals eine entsprechende Personalausstattung. „Wir wünschen uns eine stärkere Berücksichtigung der spezifischen Belange technologieorientierter Branchen. Die europäischen KMU-Programme sollten für größere Mittelständler mit bis zu 500 Beschäftigten geöffnet werden“, so Heinz-Paul Bonn, Mitglied des BITKOM-Präsidiums und Leiter des BITKOM Forum Mittelstand. Dieser Wert entspräche den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und habe sich in Deutschland daher weitestgehend durchgesetzt.

Positiv wertete Bonn, dass sich junge Unternehmen künftig zu mehr als 25% durch privates Beteiligungskapital finanzieren, aber weiterhin auch auf europäische KMU-Förderprogramme zurückgreifen können. Des Weiteren lobte Bonn, dass die Auszubildenden nicht der Mitarbeiterzahl zugerechnet werden. „Dies schafft zusätzliche Anreize, auszubilden.“ Zu begrüßen sei in diesem Zusammenhang auch, dass künftig der Unternehmenstyp „Kleinstunternehmen“ eingeführt werden soll. Darunter fasst die Europäische Kommission Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von maximal zwei Mio. Euro. „Davon erhoffen wir uns eine verstärkte Förderung und Anreize für Unternehmensgründer sowie Erleichterungen bei der Antragstellung“, so Bonn.

BITKOM gründet Arbeitskreis Mittelstandspolitik

Die Mehrzahl der BITKOM-Mitglieder gehört dem Mittelstand an. Um deren besondere Anliegen gegenüber der Politik besser zu vertreten, hat BITKOM kürzlich einen Arbeitskreis Mittelstandspolitik gegründet. „Parteiübergreifend wird dem Mittelstand die Rolle des Garanten für Aufschwung und Wohlstand, für Innovation und Beschäftigung zugebilligt. Das muss sich auch in den politischen Entscheidungen widerspiegeln“, so Bonn. Das Gremium hat bereits den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern aufgenommen und wird die weitere Entwicklung als Vertreter der mittelständischen ITK-Wirtschaft kritisch, aber kooperativ begleiten. Ziel des Arbeitskreises ist es, durch Analysen des eigenen unternehmerischen Umfelds Wachstumshemmnisse zu erkennen, auf deren Abschaffung zu drängen und dadurch die allgemeinen Rahmenbedingungen für den Mittelstand gezielt zu verbessern. Aspekte wie ein gerechter Marktzugang, Entbürokratisierung oder Innovationsmanagement nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. „Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Mittelstands ist unbestritten. Wichtig ist daher, konstruktiv auf einen optimalen wirtschaftspolitischen Handlungsrahmen für den Mittelstand hinzuwirken“, betont Bonn.

Die ausführliche Stellungnahme zum „Entwurf der Empfehlung EPG-DG-02-72 der Europäischen Kommission zur Änderung der Empfehlung 96/280/EG betreffend die Definition der kleinen und mittleren Unternehmen“ kann im Internet abgerufen werden unter www.bitkom.org , Menüpunkt Politik.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Albrechtstr. 10 10117 Berlin Telefon: 030/275760 Telefax: 030/27576400

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