Biologische Vielfalt und Rohstoffabbau sind miteinander vereinbar!
(Köln) - Die Vereinten Nationen haben 2010 zum "Internationalen Jahr der Artenvielfalt" erklärt, um auf den weltweit akut drohenden Verlust der biologischen Vielfalt von Tieren und Pflanzen aufmerksam zu machen.
Die Europäische Kommission hatte bereits im Januar 2010 eine Mitteilung präsentiert, in der die künftigen Optionen für den Schutz der biologischen Vielfalt erörtert werden. Die Kommission beabsichtigt, Ende des Jahres ein politisches Aktionsprogramm zur Biodiversität vorzulegen.
Derweil hat die Europäische Kommission eine Konsultation gestartet und das Europäische Parlament positioniert sich.
Prof. Ulrich Hahn, Hauptgeschäftsführer MIRO, dazu:
"Seit Jahrzehnten erfolgt der Abbau von Kies/Sand und Naturstein mit einer begleitenden Rekultivierung. Eine erfolgreiche Renaturierung der Flächen des früheren Rohstoffabbaus strebt eine möglichst hohe Vielfalt und natürliche Zusammensetzung an Tieren und Pflanzen an. So findet man immer wieder in alten Steinbrüchen ein wahres Paradies für Tiere und Pflanzen vor. Auch in den renaturierten Kiesabbaugruben kann wertvoller Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten geschaffen werden, in dem sich eine Vielzahl von sog. Pionierarten neu ansiedelt.
Die menschliche Nutzung und der Naturschutz können nicht immer komplett zusammenfallen. Natur- und Umweltschutz müssen aber auch während des Abbaus von Rohstoffen und bei der Folgenutzung einen hohen Stellenwert haben. Der Rohstoffabbau
wird in unserer Industrie möglichst umwelt- und ressourcenschonend durchgeführt.
Naturschutz und Rohstoffabbau müssen keine Gegensätze sein."
Bereits im Sommer hat der Präsident des NABU erklärt, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind, sondern gemeinsam eine lebenswerte Zukunft gestalten können und müssen. Laut NABU sei der Austausch zwischen Naturschutz und Wirtschaft eine zentrale Voraussetzung dafür, Vorurteile und gegenseitige Blockaden zu überwinden.
Prof. Ulrich Hahn weiter:
"Das Miteinander der Bereiche Umwelt und Wirtschaft muss stärker in den Fokus der Menschen gerückt werden. Es ist noch nicht gelungen, die positiven Ergebnisse der Rekultivierung bei den Menschen dahingehend in den Vordergrund zu stellen, dass die rohstoffgewinnende Industrie einen Beitrag für einen dynamischen Naturschutz leistet."
Die Rohstoffindustrie begrüßt grundsätzlich die Position des Europäischen Parlaments, die Umsetzung der NATURA 2000-Richtlinien in den Mitgliedsstaaten voranzutreiben. Dabei dürfe nicht außer Acht gelassen werden, dass die Kommission einen Leitfaden für den Rohstoffabbau in NATURA 2000-Gebieten erstellt hat und es demnach grundsätzlich zulässig ist, in diesen Gebieten auch Rohstoffgewinnung zu betreiben. Dies lässt es nicht außer Acht, den Rohstoffabbau möglichst umwelt- und ressourcenschonend durchzuführen. Jedoch dürften seitens der europäischen Gesetzgebung keine neuen verschärfenden Regelungen für die Unternehmen geschaffen werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO)
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