Biokraftstoff-Konferenz der Luftfahrt: Energiewende im Verkehr braucht Anschubfinanzierung
(Berlin) - Knapp 200 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aus 19 Ländern diskutierten heute auf der Internationalen aireg-Biokraftstoff-Konferenz darüber, wie die Markteinführung von nachhaltigem Biokraftstoff in der Luftfahrt beschleunigt werden kann. Beste Ausgangsbedingungen haben dabei die Länder, welche vom Rohstoffanbau bis zur Luftfahrtindustrie die gesamte Wertschöpfungskette vorweisen können, so das Ergebnis der aireg-Konferenz im Vorfeld der ILA 2014. Neben den USA ist Brasilien eine der führenden Nationen im innovativen Wachstumssektor alternative Flugkraftstoffe.
Die brasilianische Botschafterin Maria Luiza Viotti sagte in ihrer Keynote: "Die Bekämpfung des Klimawandels, die Förderung erneuerbarer Energien und die Stärkung des Luftfahrt- und Biokraftstoffsektors sind die Haupttreiber für das Engagement der brasilianischen Regierung zur Entwicklung von nachhaltigen Flugkraftstoffen. Brasilien verfügt über große Rohstoffpotentiale, eine große Erfahrung in der Produktion von Biokraftstoffen und eine sehr aktive Luftfahrtindustrie. Mehrere Herstellungsverfahren werden derzeit in Brasilien getestet und deren Produkte in kommerziellen Flügen eingesetzt."
Für die Bundesregierung stellte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba in Aussicht, dass die im Koalitionsvertrag verabredete Biokraftstoffstrategie den Luftverkehr in den Fokus nehmen wird. Lufthansa-Konzernvorstand Harry Hohmeister begrüßte dies in seiner Reaktion ausdrücklich und wies daraufhin, dass die Energiewende im Luftverkehr nur mit einer Anschubfinanzierung für alternative Flugkraftstoffe gelingen kann.
Angesichts neuer Herstellungsverfahren und der Möglichkeit, bisher ungenutzte Rohstoffströme zu erschließen, zeigten sich die Experten sehr zuversichtlich. Die Vorschläge von aireg zur Umsetzung von Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie setzen genau hier an. Gemeinsam mit der deutschen Entwicklungspolitik müssen Bioenergieprojekte in Entwicklungsländern erschlossen werden, während gleichzeitig Bioraffinerien mithilfe von KfW-Krediten in Deutschland errichtet werden müssen, um für Versorgungssicherheit und technische Innovationen zu sorgen.
Auf der morgen beginnenden Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin sind alternative Kraftstoffe erneut ein Schwerpunktthema. aireg zeigt an seinem Stand (Halle 2/ Stand 2329) eine Algenproduktionsanlage. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR stellt einen Reaktor vor, der aus Kohlendioxid, Wasser und Sonnenlicht Kerosin erzeugen kann.
Quelle und Kontaktadresse:
aireg - Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany
Lukas Rohleder, Leiter, Politische Kommunikation
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