Biogas-Konzepte schaffen Investitionen und Arbeitsplätze im Handwerk / Kammer informierte zur Entwicklung regenerativer Energien
(Lüneburg/Stade) Der Umbau der Energiegewinnung von fossilen Brennstoffen hin zu regenerativen Energieträgern ist in vollem Gange. Viele Handwerksunternehmen können aus dieser Entwicklung Umsatzimpulse für sich nutzen. Vor diesem Hintergrund bot die Handwerkskammer Lüneburg-Stade eine Tagesveranstaltung mit umfassenden Informationen über Innovative Konzepte mit Biogas an.
Die Fachtagung, die mit identischem Verlauf in Lüneburg und Stade stattfand, war von der Handwerkskammer zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem 3-N Kompetenzzentrum Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe organisiert worden und gehörte zur Informationsoffensive Innovation Handwerk Niedersachsen (IHN).
Rund 150 Chefs und Mitarbeiter von Handwerksfirmen und potenzielle Biogas-Investoren hörten die Fachvorträge, die über die Anforderungen an Biogas und dessen Erzeugung ebenso informierten wie zum Beispiel über Sicherheitsrichtlinien für Biogasanlagen, die Einspeisung ins Erdgasnetz und die Aufbereitung und Nutzung von Gärresten. Dabei wurden auch neue Erkenntnisse aus der jüngsten Forschung und Entwicklung vorgestellt.
Bioenergienutzung wird zu einer wichtigen Schlüsseltechnologie, die besonders in ländlichen Räumen Investitionen und Arbeitsplätze schaffen kann, betonte Handwerkskammerpräsident Gernot Schmidt zu Beginn der Tagung. Das regionale Handwerk könne ebenso wie die Landwirtschaft an dieser Entwicklung teilhaben. In Niedersachsen seien Ende 2006 rund 600 Biogas-Anlagen betrieben worden, umriss Schmidt die Dimension.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Fritz Stegen, verdeutlichte die niedersächsische Spitzenposition in Deutschland und Europa bei der Gewinnung und Nutzung von Biogas: Alle niedersächsischen Biogas-Anlagen zusammen erzeugten eine elektrische Leistung von rund 300 Megawatt, was mehr als einem Drittel der gesamten in Deutschland installierten Stromgewinnung aus dieser Technologie entspreche. Allein die bestehenden Anlagen ersparten der Atmosphäre ca. 1,6 Millionen Tonnen klimaschädlicher CO2-Abgase pro Jahr, betonte Stegen. Die wirtschaftliche Dimension der Biogas-Technologie werde daran deutlich, dass seit 2004 schon Aufträge im Wert von annähernd 600 Millionen Euro an Unternehmen zumeist in den ländlichen Räumen vergeben worden seien.
Zu den möglichen Nutznießern der Biogas-Technologien im Handwerk zählten, so der Innovationsbeauftragte der Kammer, Dipl.-Ing. Holger Fiegenbaum, in erster Linie die Branchen Metallbau, Sanitär-Heizung-Klima, Landmaschinen- und Elektrotechnik, insbesondere bei der Installation und Wartung von Biogasanlagen. Hinzu kämen auch Bau- und Planungsfirmen für die Errichtung der Betriebsgebäude sowie das Kfz-Gewerbe, das Fahrzeuge wenngleich bisher in begrenztem Umfang für den Gasantrieb umrüstet. Im Kammerbezirk Lüneburg-Stade, in Jameln (Kreis Lüchow-Dannenberg), wird bereits seit Mitte 2006 die erste Biogas-Tankstelle betrieben.
Quelle und Kontaktadresse:
Handwerkskammer Lüneburg-Stade
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