Biofach: Marktsignale noch zu zart für Umstellung
(München) - Nächste Woche findet in Nürnberg die Biofach statt. Die größte Bio-Messe der Welt fällt in einen heißen Winter, in dem Landwirtinnen und Landwirte ihren lang angestauten Frust aufgrund einer erdrückenden Regulierungsdichte und Bürokratie sowie ihre Sorge um Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsperspektiven lautstark nach außen tragen. Als Plattform für alle landwirtschaftlichen Betriebe - ökologisch wie konventionell - hat der BBV die bäuerlichen Interessen wirkungsvoll gebündelt und gegenüber Politik wie Öffentlichkeit artikuliert, wie man bei den Protesten zum Wegfall der Agrardieselrückerstattung deutlich gesehen hat. Diese Subventionskürzung wird besonders die Biolandwirtinnen und -landwirte treffen: Sie fahren häufiger über ihre Felder als konventionelle Berufskollegen, um ihre Bestände zu hacken oder zu striegeln.
Auf der Biofach-Messe informiert der BBV über seine Arbeit und Angebote für seine rund 7.700 ökologisch wirtschaftenden Mitglieder. Nach dem Absatzboom während der Pandemie und der darauffolgenden inflationsverursachten Delle stabilisieren sich seit Mitte 2023 die Bio-Umsätze und -Mengen, sie steigen langsam wieder. "Die positiven Marktsignale sind aber noch zu zart, um aus zahlreichen Umstellungsinteressierten weitere Öko-Umsteller werden zu lassen", sagt die Geschäftsführerin des Landesfachausschusses Ökologischer Landbau im BBV, Daniela Gehler.
Das neuerliche Wachstum spielt sich überproportional bei den Discountern ab - die als Einkaufsstätten für hochwertige Bio-Produkte wichtig sind, um Bio in die Breite zu bringen. Jedoch gilt es auf der Hut zu sein, dass dies nicht auf Kosten der Wertschöpfung der bayerischen Bio-Betriebe geschieht. Daher setzt sich der BBV intensiv dafür ein, den Blick der Verbraucherinnen und Verbraucher auf die Herkunft zu lenken, im Interesse der heimischen Bio-Landwirtschaft. So werben die neu eingesetzten ehrenamtlichen Regionalitätsbotschafterinnen und -botschafter des BBV bei Entscheidungsträgern in der Gemeinschaftsverpflegung für den verstärkten Einsatz von bio-regionalen und regionalen Lebensmitteln. Bei der Bio-Bayern-Tour lädt der BBV Medien und Politikvertreter auf über ganz Bayern verteilte Bio-Betriebe ein, um die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der bayerischen Bio-Höfe erlebbar zu machen, aber auch, um die Auswirkungen des schwierigeren Marktumfelds auf den konkreten Hof zu veranschaulichen. Nicht zuletzt schult und entsendet der BBV gemeinsam mit der LVÖ, finanziell unterstützt von der alp Bayern, Botschafterinnen und Botschafter für das Bayerische Bio-Siegel in Supermärkte, auf Messen und Events, um Verbraucherinnen und Verbrauchern dieses Qualitäts- und Herkunftszeichen nahezubringen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer BauernVerband (BBV)
Pressestelle
Max-Joseph-Str. 9, 80333 München
Telefon: (089) 558730, Fax: (089) 55873505